292.01 Ettringer Vulkankuppen | Landschaftsräume in RLP

29 Großlandschaft Mittelrheingebiet

292.01 Ettringer Vulkankuppen

Vulkanlandschaft

offenlandbetonte-Mosaiklandschaft

292.00 292.10

Landschaft bei Wehr
(T. Weber)

Die natürlichen Oberflächenformen sind geprägt durch unregelmäßig angeordnete, kegel- und kuppenförmige Tuff- und Schlackevulkane, die Gipfelhöhen zwischen 300 und fast 600 m ü.NN erreichen. Den westlichen Grenzsaum zur Hocheifel bildet eine waldreiche Geländestufe, deren Wirkung durch einzelne Vulkanberge wie den Hochsimmer (588 m) noch unterstrichen wird. Gesteinsabbau ist teilweise bis in die Römerzeit nachgewiesen – wobei aber erst der industrielle Gesteinsabbau (Schwerpunkt im Bereich Bellberg) zur großflächigen Überformung des Reliefs beigetragen hat.

Die fruchtbaren vulkanischen Böden werden überwiegend ackerbaulich genutzt. Grünlandflächen nehmen nur rund ein Viertel der Offenlandflächen ein und erstrecken sich vor allem bandartig entlang der Bachläufe und in den Quellmulden sowie an den Hangfüßen der Vulkanberge, die entlang der noch nicht abgebauten Flanken überwiegend Laubwald tragen.

Basaltabbau bei Mayen
(T. Weber)

Früher verbreitete Nutzungsformen wie Magerwiesen, Feuchtwiesen und Heiden sind durch die Nutzungsintensivierung nur noch auf Restflächen vorhanden. Gleiches gilt für die traditionellen Streuobstbestände um die Ortslagen v.a. im Südteil der Einheit. Naturnahe Landschaftselemente finden sich z.T. im Umfeld von offengelassenen Steinbrüchen, wo Felsen und Höhlen, Halbtrockenrasen und Feuchtgebiete nach Nutzungsaufgabe entstanden sind.

Das historische Siedlungsbild kennzeichnen bäuerlich oder wie im Falle von Mendig bergbaulich geprägte Haufen- und Straßendörfer, die sich in Bachursprungsmulden und – niederungen angesiedelt haben. Durch starkes Siedlungswachstum hat sich der ursprüngliche Charakter der Orte verwischt.

Als historisch bedeutsames Einzelbauwerk ist das Kloster Wehr zu nennen.