Glossar - Erläuterung verwendeter Fachbegriffe
Nutzungsweisen, Landschaftselemente, Vegetation
Begriff | |
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Ackerterrassen | Böschungen, die entlang von Wegen oder im Zuge der jahrhundertelangen Beackerung von hängigen Bereichen zwischen den Feldern entstanden sind. |
Borstgrasrasen | Grünlandbestände auf sehr mageren, trockenheitsgeprägten, saueren Böden, die von Borstgras aufgebaut werden. Es handelt sich in der Regel um Relikte früherer Triftweide |
extensiv genutzt | landwirtschaftliche Nutzung ohne chemische Schädlingsbekämpfung, ohne oder nur mit maßvollem Einsatz von Kunstdünger, bei Beweidung mit geringem Viehbesatz |
Feldobst | Streuobstbestände in Ackerland |
Felsrasen, Trockenrasen, Steppenrasen oder -heide | Meist in enger Verzahnung miteinander auftretende Pflanzengesellschaften. Felsrasen bilden den Pionierbewuchs auf anstehendem Gestein. Sie sind durch Arten wie Mauerpfeffer, Fetthenne sowie aber auch durch Flechten und Moose charakterisiert. Trockenrasen schließen auf Standorten mit sehr geringer Bodenbildung an und sind durch Gräser geprägt. Eine besondere Ausbildung stellen die Federgrasrasen dar, die als Florenelemente der osteuropäischen Steppen aufgefasst werden können und auf besonders trocken-warm geprägten Standorten auch in Rheinland-Pfalz vorkommen. Es handelt sich in der Regel um von Natur aus waldfreie Standorte im Gegensatz zu Halbtrockenrasen. |
Feucht- und Nasswiesen | Wiesen (und Weiden) auf feuchten bis nassen Standorten, typischerweise gekennzeichnet durch Binsen und Seggen (Sauergräser) sowie andere Feuchte- und Nässezeiger |
Gesteinshaldenwald | Es handelt sich typischerweise um Bestände aus Esche, Bergahorn und Linden, die entweder steile, noch instabile Halden aus Gesteinsblöcken oder Verwitterungsschutt besiedeln oder in engen, schattig-kühlen Schluchten zu finden sind. |
Großseggenried | In der Regel Verlandungsgesellschaft am Ufer von Gewässern oder in bereits verlandeten Bereichen. Z.T. auch als Brachestadium von Feucht- und Nasswiesen. Aus Großseggen (hohen Sauergräsern) aufgebaut. |
Halboffenland | waldfreie, in aller Regel landwirtschaftlich genutzte Flächen, die maßgeblich durch Streuobst oder Gehölzbestände (Hecken, Baumreihen, Gebüsche, Kleinwälder) als raumgliedernde Elemente geprägt sind |
Halbtrockenrasen | Grünlandbestände auf sehr mageren, trockenheitsgeprägten Böden. Man unterscheidet Halbtrockenrasen auf Kalk, die sich oft durch Orchideenreichtum auszeichnen, und solchen auf saurem Gestein (Sandstein, Schiefer), die z.B. durch Heidenelke gekennzeichnet sind. |
Heiden | durch Zwergsträucher wie Flügelginster oder Besenheide geprägte, traditionell durch Triftweide entstandene und meist mit Magerrasen verzahnte Vegetationsbestände außerhalb des Waldes |
Hochwald | Heute übliche Form der Waldbewirtschaftung, die auf die Ernte von Starkholz abzielt. Die Holzernte erfolgt bei den häufigsten Baumarten im Alter von 100 bis 160 Jahren, bei Eiche auch später. |
Huteweide | Weideland mit lockeren Baumbeständen auf meist wenig ertragreichen Standorten. Ehemals häufig im Gemeinschaftsbesitz und nicht eingezäunt. Die Beweidung erfolgte nur zeitweise. |
intensiv genutzt | landwirtschaftliche Nutzung mit in der Regel hohem Einsatz an Dünger und/oder Schädlingsbekämpfungsmitteln, bei Beweidung mit hohem Viehbesatz |
Magerrasen | Oberbegriff für Halbtrockenrasen und Borstgrasrasen |
Magerwiesen | ungedüngte oder nur schwach gedüngte, somit extensiv genutzte Wiesen (und Weiden) mit größerer Arten- und Blütenvielfalt als in stark gedüngtem, intensiv bewirtschaftetem Grünland. |
Melioration | Verbesserung der landwirtschaftlichen Nutzbarkeit von Grenzertragsstandorten, z.B. durch Entwässerung von Feuchtgebieten oder durch Aufdüngung von Natur aus magerer Böden |
Mittelwald | Waldbestände, die im Unterwuchs wie Niederwälder bewirtschaftet wurden. Gleichzeitig wurden jedoch dazwischen ausgewählte Bäume, meist Eichen, für Bauholz belassen |
Niederwald | Waldbestände, die traditionell im Abstand von ca. 20-25 Jahren zur Gewinnung von Brennholz oder Eichenrinde (Lohe) genutzt wurden. Es handelt sich meist um Wälder aus Eichen, Hainbuchen und Hasel. |
Offenland | waldfreie, in aller Regel landwirtschaftlich genutzte Flächen |
Reche | s. Ackerterrassen |
Röhrichte | In der Regel Verlandungsgesellschaft am Ufer von Gewässern oder in bereits verlandeten Bereichen. Z.T. auch als Brachestadium von Feucht- und Nasswiesen. Aus Röhrichtarten wie Schilf aufgebaut. |
Ruderalvegetation | Vegetationsbestände auf stark durch Bodenverwundung und Umlagerung oder hohen Nährstoffeintrag gestörten Standorten (z.B. Brennesselfluren) |
Steppenrasen oder -heide | s. Felsrasen |
Streuobst | lockere Bestände von hochstämmigen Obstbäumen (im Unterschied zu Nieder- und Mittelstammkulturen des Erwerbsobstbaus) |
Sukzession | Prozess der natürlichen Vegetationsentwicklung. Diese führt in unserem Gebiet mit Ausnahme offener Felsen und Gewässer sowie waldfreier Moore zu Wald. Bei Aufgabe von landwirtschaftlichen Flächen vollzieht sich die Entwicklung über die Zwischenstadien von Brachen, Gebüschen, Pionierwäldern bis zur sogenannten Schlusswaldgesellschaft. |
Triftweide | früher verbreitete Form der Schafweide auf landwirtschaftlich nicht genutztem Gelände im Gegensatz zur heute verbreiteten Form der Koppelweide oder Standweide |
Trockenrasen | s. Felsrasen |
Trockenwald | Auf Kalkstein Orchideen-Buchenwälder, auf basenarmem Gestein eichenreiche Wälder mit trockenheitsertragenden und wärmeliebenden Begleitarten. Die Wälder stocken auf sehr flachgründigen Böden meist in steilen Hängen, oft in Komplexen mit Felsbereichen mit Trocken- und Felsrasen. |
Wacholderheiden | Heidebestände mit Wacholder auf sauren Böden oder Halbtrockenrasen mit Wacholderbeständen auf Kalkböden |
xerotherm | durch Wärme und Trockenheit geprägt |
Geländeformen und geologische Begriffe
Begriff | |
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Abdachung | Geneigte Ebene |
Erosion | Abtrag von Boden und Gestein durch die Einwirkung von Wasser und Wind. |
Gleithang | Flach ansteigender Hang im Inneren einer Fluss- oder Bachschlinge. |
Härtling | Bergrücken oder Kuppen, die aus verwitterungsresistenem Gestein (z.B. Quarzit) bestehen und gegenüber der Umgebung weniger stark abgetragen wurden |
Kalktuff | Kalktuff entsteht durch Kalkablagerungen mit Lufteinschlüssen in Quellbereichen oder sauberen Gewässern, oft unter Mitwirkung von Moosen. |
Kastental | Talform mit nahezu senkrechten Talflanken und ebener Sohle (v.a. im Sedimentgestein) |
Kerbsohlental | Bildet sich in einem Kerbtal ein breiterer Talboden aus, z.B. durch Auffüllung mit Flußablagerungen, spricht man von einem Kerbsohlental |
Kerbtal | V-förmige Talform mit steilen Talflanken und schmaler Talsohle, die sich weitgehend auf das Gewässerbett beschränkt. |
Keuperscharren | Von der Erosion gegliederte, vegetationsarme Hänge aus Mergel-Gestein mit steppenartigem Charakter. |
Mäander | Bei naturnahen Bächen und Flüssen typische Schlingen, die durch die Erosion des Gewässers entstehen. |
MaarTrockenmaar | Entstehung durch explosionsartigen Ausbruch aufgrund von Wasserkontakt mit vulkanischer Schmelze im Untergrund. Durch Wegsprengen der Gesteinsdecke und Auswurf vulkanischer Lockermassen entsteht eine trichterförmige Vertiefung mit um- umschließendem Wall aus vulkanischem Material. Die Maarkessel füllen sich anschließend meist mit Wasser. Sind die Maarseen durch Verlandung trockengefallen, spricht man von Trockenmaaren. |
Muldental | Talform mit weiter Talsohle und sanft ansteigenden Talhängen |
Phonolith | Vulkanisches Ergussgestein. Sein Name leitet sich vom griechischen "phonos" (Klang) und "Lithos" (Stein) ab und beruht darauf, daß er beim Anschlagen klingt. |
Prallhang | Durch die Erosion eines Gewässers angeschnittene steile Talflanke im Außenbogen einer Fluss- oder Bachschlinge. |
Riedel | Restflächen mit jüngeren Gesteinsschichten als Erhebung zwischen Bereichen, in denen diese durch Erosion bereits abgetragen sind. |
Talformen | Talquerschnitt, dessen Ausbildung v.a. von Gesteinsart- und lagerung sowie der Erosionskraft des Gewässers beeinflusst wird |
Terrassen:
Niederterrassen Mittelterrassen Höhenterrassen Hauptterrassen |
Stufenförmig angeordnete, flussbegleitende Verflachungen unterschiedlicher Höhenniveaus, die während der Eiszeit im Pleistozon (siehe Erdzeittabelle) entstanden sind. Sie stellen die Reste ehemaliger Flussbetten dar. Durch wechselnde Wasserführung in Warm- und Kaltzeiten hat die Tiefenerosion mehrere Höhenniveaus geschaffen, von denen die heutige Talniederung mit der Niederterrasse als jüngste und die Hauptterrasse als höchste und älteste Flussterrasse in Erscheinung tritt. |
Traßstein | Vulkanisches Gestein, daß im Brohltal ansteht. Seine Entstehung ist die Folge einer heißen Aschelawine während des Laacher See-Ausbruchs vor ca. 13.000 Jahren. |
Umlauftal, Umlaufberg | Durch das Aufeinander-Treffen von benachbarten Flussschlingen im Zuge voranschreitender Erosion wird der Flussverlauf abgeschnitten und die Fließstrecke verkürzt. Der ehemalige Flussabschnitt fällt trocken und wird als Umlauftal bezeichnet, das einen Umlaufberg umschließt. |
Erdzeitalter | Beginn vor Mio. Jahren | ||
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Neozoikum (Erdneuzeit) | Quartär | Holozän | 1,6 |
Pleistozän | |||
Tertiär | Pliozän | 65 | |
Miozän | |||
Oligozän | |||
Eozän | |||
Palaeozän | |||
Mesozoikum (Erdmittelalter) | Kreide | Oberkreide | 135 |
Unterkreide | |||
Jura | Malm | 205 | |
Dogger | |||
Lias | |||
Trias | Keuper | 250 | |
Muschelkalk | |||
Buntsandstein | |||
Paläozoikum (Erdaltertum) | Perm | Zechstein | 280 |
Rotliegendes | |||
Karbon | Oberkarbon | 360 | |
Unterkarbon | |||
Devon | Oberdevon | 410 | |
Mitteldevon | |||
Unterdevon | |||
Silur | Obersilur | 440 | |
Untersilur | |||
Ordovizium | Oberordovizium | 510 | |
Mittelordovizium | |||
Unterordovizium | |||
Kambrium | Oberkambrium | 600 | |
Mittelkambrium | |||
Unterkambrium | |||
Präkambrium (Erdurzeit) | 3000 |