274.3 Königsfelder Rhein-Eifelfuss | Landschaftsräume in RLP

27 Großlandschaft Osteifel

274.3 Königsfelder Rhein-Eifelfuss

Vulkanlandschaft

Waldreiche Mosaiklandschaft

274.2 276.5

Blick vom Bausenberg auf Niederzissen
(T. Weber)

Der Königsfelder Rhein-Eifelfuß bildet mit über 400 m ü.NN im Westteil und unter 200 m ü.NN im Osten die Abdachung des Eifelrandes, die zum unteren Mittelrheingebiet überleitet. Brohl- und Vinxtbach zerschneiden die Landschaft mit ihren zum Rheintal hin zunehmend steiler werdenden Talzügen, während im Nordteil der Raumeinheit kleinere, zur Ahr hin entwässernde Bachsysteme die Landschaft gliedern. Als junger Schichtvulkan erhebt sich der markante Bausenberg im Süden der Einheit und bildet damit den Übergang zum vulkanisch geprägten Landschaftsraum des Laacher Vulkangebiets. Östlich von Oberdürenbach wurden durch Gesteinsabbau völlig neue Landschaftsformen geschaffen, indem nach Abbau des Steinbergs der Königssee als Abgrabungsgewässer entstanden ist.

Ackerflur bei Dedenbach
(T. Weber)

Wald und Offenland sind zu etwa gleichen Anteilen vertreten. Große zusammenhängende Waldflächen, die zumeist als Laubwald oder Mischwald ausgebildet sind, umfassen die Bereiche nördlich des Brohltals und die nordexponierten Hänge zwischen Brohl- und Vinxtbach. Trockenwälder, die mit Felsen und Trockenrasen verzahnt sind, nehmen lokal besonders flachgründige und steile Teilflächen ein. Niederwälder als historische Waldnutzungsformenan den steilen Talabschnitten sind noch vereinzelt erhalten.

Die waldfreien Flächen unterliegen zu rund zwei Drittel einer ackerbaulichen Nutzung. Grünlandflächen ziehen sich bandartig entlang der Bachläufe und Waldrandbereiche. Dabei sind extensive Offenlandnutzungen mit Magergrünland, Heiden und Streuobst nur noch vereinzelt landschaftsbildprägend.

Die Besiedlung des Landschaftsraumes erfolgte entlang der Hauptbäche. Hier entstanden mehrere, z.T. größere, ursprünglich bäuerlich geprägte Haufen- und Straßendörfer, wobei besonders bei den Ortschaften im Brohltal ein starkes Wachstum zu verzeichnen war. Die Ruine Neuenahr, Schloss Vehn und die Klosterruine Buchholz sind als historisch bedeutsame Einzelbauwerke auch für das Landschaftserleben von Bedeutung.