26 Großlandschaft Gutland
261.41 Herforster Sandsteinhochfläche
Talmulde bei Herforst
(S. Thees)
Die Herforster Sandsteinhochfläche liegt auf 320 bis 360 m ü. NN. und ist schwach durch Quellmulden reliefiert. Hier verläuft die Wasserscheide zwischen Kyll im Westen und Salm im Osten.
Den Untergrund bilden tonreiche Schichten des Buntsandsteins, die teilweise von jüngeren Ablagerungen aus Quarzschottern und Tonen bedeckt sind. Entsprechend sind die Böden sandig und nährstoffarm bzw. dort, wo toniges Material hinzutritt, auch lehmig und wasserstauend.
Ehemalige Tongruben bei Binsfeld
(S. Thees)
Aufgrund der Bodenverhältnisse unterliegt der größte Teil des Landschaftsraums traditionell der Waldnutzung, wobei die ehemaligen Buchenwälder heute überwiegend durch Misch- und Nadelforste ersetzt sind. Die Offenlandflächen sind aus landwirtschaftlich geprägten Rodungsinseln hervorgegangen und konzentrieren sich um die Siedlungsflächen und in Mulden- und Tallagen. Zur Urbarmachung landwirtschaftlicher Fläche, zur Tongewinnung und zur Anlage des militärischen Flughafens bei Spandahlem sind im 20. Jahrhundert weitere Teile der Waldflächen gerodet worden.
Die Tonabgrabungen, die heute noch bei Binsfeld erfolgen, fanden in kleinem Umfang hier bereits zur Römerzeit statt (Kulturdenkmale im Herforster und Speicherer Wald). Aus dem industriellen Abbau sind sekundär Stillgewässer, Vernässungsbereiche mit Röhrichten sowie Pionier- und Ruderalvegetation hervorgegangen, die heute das Bild dort prägen.
Die Ortschaften haben sich v.a. im Bereich der Quellmulden angesiedelt. Die ehemals engen, bäuerlichen Haufendörfer sind heute deutlich durch Siedlungswachstum und militärische Wohnanlagen im Zusammenhang mit dem Komplex des Militärflughafens Spangdahlem sowie Industrie und Gewerbe geprägt.