261.40 Speicherer Hochflächenrand | Landschaftsräume in RLP

26 Großlandschaft Gutland

261.40 Speicherer Hochflächenrand

Agrarlandschaften

261.3 261.41

Hochfläche mit Taleinschnitt zwischen Orenhofen und Preist
(S. Thees)

Der Speicherer Hochflächenrand grenzt östlich an das Kylltal und ist durch dieses vom gegenüberliegenden Welschbilliger Hochflächenrand getrennt. Die Hochfläche aus Muschelkalk und Buntsandstein zwischen 340 und 370 m ü.NN ist durch Kuppen und Quellmulden leicht gegliedert und wird lediglich bei Speicher und Orenhofen sowie in der Buntsandsteinschlucht bei Schleidweiler durch steile Seitentäler der Kyll zerschnitten. Die Bäche sind in weiten Teilen naturnah und mäandrierend.

Magerwiesen bei Speicher
(S. Thees)

Von den steilen Bachtälern und dem Übergangsbereich zur benachbarten Buntsandsteinhochfläche mit nährstoffärmeren Böden abgesehen ist die Einheit praktisch waldfrei. Die sandig-lehmigen, oft mit Löss durchmischten Böden sind in erster Linie ackerbaulich genutzt (Getreideanbau). Grünlandflächen erstrecken sich häufig über die feuchteren Talböden und um die Ortslagen. Traditionelle Nutzungsformen finden sich heute vor allem um die Ortslage von Speicher mit Magerwiesen und Streuobstbeständen und bei Orenhofen mit Komplexen aus extensiv genutztem Mager- und Feuchtgrünland, Streuobst und Resten von Halbtrockenrasen.

Die wenigen Waldflächen entlang der steilen Talhänge sind überwiegend durch Nadelforst, untergeordnet durch naturnahen Buchenwald geprägt. Vereinzelt liegen in den steilen Bachtälern Schluchtwälder, auf felsreichen Standorten Trockenwälder vor. Dagegen dominieren in den Wäldern auf der Hochfläche Misch- und Nadelforste.

Die Ortschaften sind unregelmäßig auf der Hochfläche verteilt, wo sie bevorzugt Muldenlagen einnehmen. Die historische Struktur der Ortskerne ist in den meisten Fällen erhalten.

Das Ortsbild von Speicher ist vor allem durch die dort ansässige Tongewinnung und –verarbeitung geprägt, deren historische Bedeutung sich u.a. in Funden römischer Tonofenreste im Speicherer Wald widerspiegelt. Auf den Abbau von Ton gehen auch die kleinen Stillgewässer in stillgelegten Gruben nordöstlich von Preist und bei Speicher zurück.