244.0 Südöstlicher Rheinhunsrück | Landschaftsräume in RLP

24 Großlandschaft Hunsrück

244.0 Südöstlicher Rheinhunsrück

Waldreiche Mosaiklandschaft

243.3 244.1

Landschaft bei Oberheimbach
(B. Ullrich)

Der Rheinhunsrück ist die überwiegend schroff zerschnittene Abdachung der Inneren Hunsrückhochfläche zur Terrasse des Mittelrheintals. Sie ist durch kurze, steile, 100 bis 200 m tiefe Täler in eine 400 bis 450 m ü.NN hohe und stellenweise bis über 500 m ü.NN ansteigende Flur von Kämmen, Spornen und Riedeln aufgelöst. Ihre Westgrenze markiert die Wasserscheide zwischen Mosel und Rhein. Den Untergrund bilden Tonschiefer, Sandsteine und Grauwacken der Hunsrückschiefer.

Insgesamt ist der Landschaftsraum überwiegend bewaldet, wobei Laubwälder dominieren. Unterbrochen wird der Wald durch einzelne Rodungsinseln sowie oft nur schmale Streifen mit meist grünlandreicher, durch Hecken gegliederter Landwirtschaft auf Höhenrücken und parallel zu den Tälern. Hier finden sich Magerwiesen und Relikte früher verbreiteter Heiden.

Manubach
(B. Ullrich)

Der Landschaftsraum weist ein dichtes Netz von naturnahen Bächen auf, die nach kurzer Fließstrecke in den Rhein münden. Im Nordteil des Landschaftsraums sind deren Kerbtäler überwiegend Bestandteil größerer Waldgebiete und präsentieren sich als felsige enge Wiesentälchen mit bewaldeten Hängen. Im Südteil dagegen sind die Täler zumindest teilweise offenlandgeprägt. Die zahlreichen Quellläufe werden hier oft von Magerwiesen und Feuchtwiesen begleitet.

Die klimatische Begünstigung des Rheintals wirkt in die Seitentäler ein und ermöglicht auf den Sonnenhängen Weinbau bis in 350 m Höhe, der allerdings in jüngerer Zeit nach Westen rückläufige Tendenz aufweist. Die Wärmebegünstigung der Seitentäler spiegelt sich auch in der Trockenvegetation auf Felsen oder in Magerrasen wider. Die bewaldeten steilen Hänge der Täler bilden ansatzweise Bänder von Trockenwäldern und Gesteinshaldenwäldern, die vereinzelt noch als Niederwald genutzt werden.

Der südöstliche Rheinhunsrück ist nur dünn besiedelt: auf den Rodungsinseln der Hochflächen durch wenige kleine, bäuerlich geprägte Siedlungen, in den Tälern durch Weindörfer mit zeilenförmigen Ortsgrundriss, deren Umfeld Streuobstgürtel prägen. Eine Vielzahl von Stollen im Raum Damscheid-Breitscheid deutet auf die ehemalige Bedeutung des Schieferabbaus hin.