291.21 Karmelenberghöhe | Landschaftsräume in RLP

29 Großlandschaft Mittelrheingebiet

291.21 Karmelenberghöhe

Vulkanlandschaft

offenlandbetonte-Mosaiklandschaft

291.202 291.220

Landschaft bei Wolken
(S. Thees)

Das 10 km lange und 3 km breite Terrassenplateau hebt sich mit einer steilen Geländestufe aus der tieferen Umgebung heraus und bildet zum Moseltal im Osten einen Steilabfall, der von den Kerbtalsystemen von Hohensteinsbach und Langentalbach tief zerschnitten ist. Mit einer Höhe von 372 m ü.NN ragt der Karmelenberg im Nordwesten aus der Terrassenfläche heraus und vermittelt zu den anschließenden Vulkankegeln der Pellenz-Vulkangruppe. Die Autobahn A 48 quert die Einheit und hat ebenso wie der Gesteinsabbau zwischen Ochtendung und Wolken zu umfangreicheren Reliefveränderungen geführt.

Der Landschaftsraum stellt mit ca. 30% Waldanteil das waldreichste Teilgebiet der ackerbaulich geprägten Kulturlandschaft des Maifeldes dar, wenn auch großflächige Rodungen am Karmelenberg, um Wolken und am Westrand der Einheit zur Reduzierung der Waldfläche geführt haben. Die überwiegend durch Laubholz geprägten Wälder konzentrieren sich auf die Osthälfte des Terrassenplateaus und nehmen vor allem die Ränder und Hänge der Täler und das Umfeld der Vulkankuppe des Karmelenbergs ein. Ihr Charakter ist besonders an steilen Hangpartien, wo Komplexe aus Trockenwald, Gebüschen, Felsen und Niederwaldresten das Bild prägen, noch häufig naturnah.

Rund 70% des Landschaftsraums entfallen auf landwirtschaftliche Flächen, die wegen ihrer fruchtbaren lössbedeckten Böden fast ausnahmslos ackerbaulich genutzt werden. Grünland beschränkt sich auf einzelne Restflächen in feuchten Quellmulden und schmalen Bachniederungen. Die starke Reduzierung der ehemals verbreiteten Streuobstbestände entlang von Straßen und auf Äckern förderte umso mehr den Charakter einer weiten, wenig gegliederten Agrarlandschaft.

Das Siedlungsbild bestimmen neben dem dörflich geprägten Ort Wolken die für das Maifeld typischen Höfesiedlungen aus zwei oder mehreren Einzelhöfen, die ihren Ursprung bereits in der mittelalterlichen Besiedlung haben. Weitere historisch bedeutsame Objekte stellen der keltische Ringwall südöstlich des Karmelenberges und die Marienkapelle auf der Karmelenberghöhe dar.