25 Großlandschaft Moseltal
252.11 Ayler Umlauftal
Wiltinger Saarbogen bei Kanzem
(S. Thees)
Das Ayler Umlauftal umfasst eine sehr markante frühere Schlinge der Saar bei Wawern und den heute noch durchflossenen Wiltinger Saarbogen. Ein Teil der Altschlinge der Saar wurde genutzt, um einen Kanaldurchstich zwischen Biebelhausen und Hamm zu bauen. Dadurch blieb der Wiltinger Saarbogen als landesweit letzter naturnaher Saarabschnitt erhalten.
Dieser Flussabschnitt beinhaltet die Vielfalt an Strömungsbildern und Zonierungen der Vegetation mit Schwimmblattpflanzen, flutenden Röhrichten, Teichbinsenbeständen, schütter bewachsenen Schotter- und Kiesbänken, Krautsäumen und Weidengebüschen am Ufer bis hin zu Weichholzauwaldresten im Wechsel mit Wiesen und Brachen. In ehemaligen Buhnenfeldern haben sich Auengewässer mit Röhrichten entwickelt.
Wawerner Bruch
(S. Thees)
Einen Kontrast hierzu bilden die steilen, teils schroffen und felsigen Hänge, die nördlich von Wiltingen überwiegend für Weinbau genutzt werden. Hier treten örtlich Trockenwälder auf. Ergänzend haben sich in ehemaligen Kiesgruben bei Kanzem vielfältige Komplexe mit Gewässern und Röhrichten, aber auch Trockenvegetation und Gebüsch entwickelt.
Die Talsohle der Altschlinge wird vor allem durch das Wawerner Bruch, ein großes zusammenhängendes Feuchtgebiet mit Feuchtwiesen, Röhrichten und Seggenriedern geprägt. Auch außerhalb des Bruchs wird der Talboden überwiegend als Grünland genutzt. Äcker treten eher in den{pic_02_li} Randbereichen auf. Die Übergänge zu den Wäldern am Westrand des Landschaftsraums werden durch Streuobstwiesengebiete und Brachen gebildet.
Zwischen den gewundenen Talformen erheben sich die Umlaufberge mit steilen Prallhängen und sanft auslaufenden Gleithängen. Die Kuppen sind mit Wald bedeckt. Eine scharfe Nutzungsgrenze markiert den Übergang zu den weinbaulich genutzten West-, Süd- und Osthängen, während an den Nordhängen Grünland und Streuobstwiesen anschließen.
Die Nutzungsmuster der Umlauftäler wiederholen sich in ihren Grundzügen auch im Saartal nördlich der Schleuse Kanzem. Steile, teils felsige und durch Trockenwald geprägte Hänge bilden einen schroffen Gegensatz zur Talweitung bei Könen und zu dem weit ausgezogenen Gleithang der Saarschlinge bei Hamm, der in wesentlichen Teilen auch ackerbaulich genutzt wird.
Die Talhänge bei Könen und Filzen werden für Weinbau genutzt, wobei die steilsten Lagen in letzter Zeit aufgegeben wurden.
Nördlich von Kanzem erhebt sich die Filzer Kupp mit ähnlichem Nutzungsmuster wie auf den Umlaufbergen. In den Wäldern der Kupp entspringen zahlreiche Quellen, die sich zum Berendsgraben vereinen. Bis zum Stadtrand von Konz erstreckt sich die gleichnamige Hochmulde mit großflächigen Magerwiesen und Streuobstbeständen.
Die Anlage von Dörfern erfolgte ausschließlich in den Tälern. Kennzeichnend für die hiesige Siedlungsstruktur ist die Vielzahl von wohlhabenden Weingütern mit entsprechend großzügiger Bauweise und zum Teil parkartigem Grünbestand, sowohl integriert in den Orten (z.B. Wiltingen) als auch im Außenbereich. Im Norden hat sich die Stadt Konz bis in den Landschaftsraum entwickelt.