227.0 Wöllsteiner Hügelland | Landschaftsräume in RLP

22/23 Großlandschaft Nördliches Oberrheintiefland

227.0 Wöllsteiner Hügelland

Agrarlandschaften

222.3 227.10

Blick vom Reichsgrab auf den Bosenberg
(B. Ullrich)

Beim Wöllsteiner Hügelland handelt es sich um eine sanft geformte Hügellandschaft mit weiten Tälern, breiten Rücken und einzelnen Kuppen. Im Norden hebt sich der Bosenberg mit 226 m ü.NN ab, der als Zeugenberg der nördlich folgenden Schichtstufe anzusehen ist. Der Übergang zum Alzeyer Hügelland ist durch markantere Höhenzüge geprägt.

Das Gebiet gilt als der trockenwärmste Teil im rheinhessischen Binnenlandklima. Hier liegen die Jahresniederschläge teilweise unter 500 mm, während die Sonnenscheindauer die längste Westdeutschlands ist.

Blick von der Oswaldhöhe über Bornheim
(B. Ullrich)

Die fruchtbaren Böden bieten gutes Ackerland. Steilere Hänge und Kuppen tragen Weinbau.

Die Landschaft ist fast waldfrei und mit wenigen Ausnahmen auch wenig durch Gehölze oder Bäume gegliedert, somit durch großflächigen Ackerbau charakterisiert. Appelbach und Wiesbach bilden das Rückgrat des Gewässersystems.

Der Grünlandanteil ist gering. Magerwiesen und Halbtrockenrasen kommen lokal am Bosenberg vor. An den Hängen bei Frei-Laubersheim treten im Übergangsbereich zu Nachbar-Landschaftsräumen vereinzelt Felsen mit Felsrasen und Heiden auf.

Die Besiedlung des Wöllsteiner Hügellands erfolgte überwiegend entlang der Täler, teilweise aber auch am Ende von Talmulden in Hanglage oder Kuppennähe. Kulturhistorisch bedeutsam sind unter anderem die Burg Neu-Bamberg sowie die Beller Kirche bei Eckelsheim.