19 Großlandschaft Saar-Nahe-Bergland
193.15 Wiesener Randhöhen
Niederwiesen
(B. Ullrich)
Die Wiesener Randhöhen bilden den zentralen Bereich einer vielseitigen Landschaft, die als
„Rheinhessische Schweiz“ bezeichnet wird.
Die Kuppen und Rücken der Wiesener Randhöhen mit Erhebungen bis etwa 330 m ü.NN bestehen aus widerstandsfähigen Porphyriten und Konglomeraten und tragen mit Ausnahme einiger Lössflecken nur geringmächtige nährstoffarme sandig-steinige Böden.
Wiesbach
(B. Ullrich)
Die geringe Ertragskraft der Böden in Verbindung mit der hohen Wasserdurchlässigkeit des Gesteinsuntergrundes führte dazu, dass hier im Gegensatz zu den westlich, nördlich und östlich angrenzenden Landschaftsräumen die Wälder weitgehend erhalten blieben. Sie bilden einen zusammenhängend bewaldeten Höhenzug, der an der östlichen Talflanke des Wiesbachs spornartig weit in das Wöllsteiner Hügelland und die Bolander Randhöhen bis zum Eicher Wald hineinreicht. Insgesamt nehmen Wälder gut die Hälfte der Fläche ein. Der Laubwaldanteil ist sehr hoch. Vielfach handelt es sich um Niederwälder.
In den zusammenhängend bewaldeten Höhenzug schieben sich von den benachbarten Appelhöhen vor allem im Umfeld von Mörsfeld und am Reilsberg bis Nieder-Wiesen Ackerbaugebiete vor. Grünland beschränkt sich auf das Finkenbachtal und Abschnitte des Wiesbachtals sowie einige Hänge mit Resten von Streuobst. Ehemalige Weinberge sind heute verbuscht.
Im Ostteil wird der Höhenzug vom Wiesbach in einem kurzen, aber relativ markanten Taleinschnitt unterbrochen, dessen Hänge teilweise felsig sind und auch kleinere Geröllhalden aufweisen. Oberhalb dieses Durchbruchs westlich von Nack ist ein Ringwall Zeuge einer frühgeschichtlichen Besiedlung des Raumes. Mehrere Quecksilberbergwerke im Ostteil dokumentieren die frühere Bedeutung dieses Wirtschaftszweiges.
Mörsfeld und Nieder-Wiesen sind die einzigen Ortschaften dieser siedlungsarmen Gegend. Nieder-Wiesen entstand als Talsiedlung am Wiesbach, Mörsfeld hingegen in der Talursprungsmulde des Schindelbachs.