33 Großlandschaft Bergisch-Sauerländisches Gebirge
330.21 Morsbacher Bergland
Wildenburgisches Land bei Engelshäuschen
(B. Ullrich)
Das Morsbacher Bergland ist aus einer ehemaligen Hochfläche entstanden, die durch eine Vielzahl von schroffen und bis zu 150 m tiefen Taleinschnitten und dadurch herausgekerbten Riedeln und Buckeln gekennzeichnet ist. Der ehemalige Hochflächen-Charakter ist aus dem annähernd gleichen Höhenniveau der verbliebenen Rücken und Riedel zu erkennen. Dieses beträgt im Bereich der Wasserscheide zwischen Sieg und Wiehl am Nordrand des Landschaftsraumes über 450 m ü.NN und nimmt nach Süden zur Sieg auf knapp 300 m ü.NN ab. Höchste Erhebung ist das Knöpchen bei Wildberg mit 480 m ü.NN an der Landesgrenze.
Friesenhagen
(B. Ullrich)
Der Nord- und Mittelteil des Landschaftsraums ist dicht mit Wäldern bedeckt, wobei Nadelholz leicht überwiegt. Um Harbach und Niederfischbach prägen großflächig Niederwälder, die in der Region als „Hauberge“ bezeichnet werden, das Landschaftsbild.
Die Täler sind meistens waldfrei, fast durchweg sehr schmal und durch Wiesen und Weiden geprägt. Die waldfreien Bereiche erweitern sich in Bachursprungsmulden und vereinzelt auf Hochflächenresten, wo die Böden trotz der hohen Niederschläge um 1000 mm im Jahr wegen des raschen Niederschlagsabflusses trockener sind und auch ackerbaulich genutzt werden.
Nach Süden und Südwesten verändert sich dieses Nutzungsmuster allmählich: Der Offenlandanteil nimmt zu. Größere Rodungsinseln prägen insbesondere um die Ortschaften Birken-Honigessen und Katzwinkel das Bild. Insgesamt ist das Morsbacher Bergland zu etwa zwei Dritteln bewaldet, wobei Nadelholz (meist Fichte) leicht überwiegt.
Die Bäche sind im allgemeinen naturnah erhalten. Im Oberlauf und Quellgebiet des Wisser Bachs und Wipper Bachs befinden sich beispielsweise noch zusammenhängende Feuchtwiesen, z.T. mit Röhrichten und Seggenrieden. Der Landschaftsraum weist einige Weiher auf, von denen der Tüschebachsweiher der größte ist. Es handelt sich um einen alten Mühlteich im Löcherbachtal mit Röhrichten und Großseggenrieden. Im oberen Biggetal verdichten sich die Teiche zu einer Teichkette, die heute unter Naturschutz steht.
Das Bergland ist dünn besiedelt. Die kleinen, bäuerlich geprägten Siedlungen und Weiler liegen zumeist in kleinen Rodungsinseln auf Hochflächenresten und im Bereich der Talursprünge. Größere Dörfer befinden sich hier mit Ausnahme von Friesenhagen nur im Süden des Landschaftsraums im Einflussbereich des dichter besiedelten Mittelsiegtals. Auch der Talraum des Asdorfer Bachs weist eine hohe Siedlungsdichte auf.
An historischen Bauten sind Schloss Krottorf, die Wildenburg und die Kapellen bei Friesenhagen zu erwähnen. Außerdem zeugen noch zahlreiche Bauten (Hütten, Hammerwerke) und ehemalige Stollen von der früheren Bedeutung des Erzabbaus und der Erzverarbeitung in der Gegend.