324.04 Eppenroder Hochfläche | Landschaftsräume in RLP

32 Großlandschaft Westerwald

324.04 Eppenroder Hochfläche

Waldreiche Mosaiklandschaft

324.03 324.1

Hochfläche bei Eppenrod
(B. Ullrich)

Die randliche Hochfläche des Niederwesterwaldes zwischen dem Gelbachtal im Westen und dem Limburger Becken auf hessischem Gebiet im Osten bezeichnet man als Eppenroder Hochfläche. Sie ist von Höhen um 300 m ü.NN im Westen bis auf etwa 200 m ü.NN im Osten abgedacht und im allgemeinen nur sanft gewellt.

Speicherteich bei Holzappel
(B. Ullrich)

Von einer Scheidelinie Nentershausen-Hirschberg mit der höchsten Erhebung im Schaumburgischen Forst (Höchst 444 m ü.NN) ausgehend richtet sich das Fließgewässernetz radial nach allen Seiten aus. Die zunächst in leicht eingemuldeten Quellbereichen und Obertälern liegenden Bäche schneiden sich besonders zu den westlich, südlich und südöstlich liegenden Außensäumen hin rasch in tiefe Kerben ein. In den Kerbtalabschnitten sind die Bäche naturnah, während sie vor allem in den offenen Tälern im Nordteil deutlich durch landwirtschaftlicheNutzung beeinflusst sind.

Der Bergbau war früher ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Bei Holzappel sind mehrere größere Grubenteiche vorhanden wie z.B. der Herthasee, der heute als Badesee genutzt wird. Spuren des früheren Erzabbaus finden sich auch in Form von Stollen und heute meist waldbedeckten Abraumhalden, beispielsweise bei Holzappel. Außerdem wurde in der Gegend Basalt abgebaut (nördlich Nentershausen, bei Ettersdorf).

Im Landschaftsraum halten sich Wald und Offenland etwa die Waage. In den Wäldern überwiegt Laubholz. Naturnahe Laubwälder sind im Südteil des Landschaftsraums auch in größeren Arealen vorhanden. Trockenwälder oder als Niederwald genutzte Bestände liegen nur selten und kleinflächig vor.

Die Offenlandbereiche unterliegen vorwiegend ackerbaulicher Nutzung. Grünland prägt primär die Muldentäler und Talursprungsbereiche, darüber hinaus teilweise auch das Umfeld der Siedlungen und die Übergangsbereiche zu Wäldern. In den grünlandbestimmten Bachniederungen wurden an mehreren Stellen Fischteichgruppen angelegt.

Extensiv genutzte Grünlandbereiche mit Magerwiesen und Feuchtwiesen sind noch in Teilbereichen in größeren Beständen erlebbar, insbesondere im Umfeld des Fischbachtals bei Nentershausen. Die Besiedlung des Landschaftsraums erfolgte zumeist in den Bachursprungsmulden in Form von Straßen- und Haufendörfern. In Nentershausen und benachbarten Orten hat sich die Siedlungsfläche durch Ausweisung von Wohngebieten und Flächen für Industrie und Gewerbe stark ausgedehnt.