292.20 Brohl-Sinziger Terrassenflur | Landschaftsräume in RLP

29 Großlandschaft Mittelrheingebiet

292.20 Brohl-Sinziger Terrassenflur

Vulkanlandschaft

offenlandbetonte-Mosaiklandschaft

292.12 292.21

Offene Hochflächen und bewaldete Täler westlich Lützingen
(T. Weber)

Die Terrassenflur über dem Taleinschnitt des Rheins ist von zahlreichen Vulkankuppen (z.B. Herrenberg, Steinbergskopf) durchsetzt. Mehrere Bachläufe, die nach Norden zur Ahr oder nach Osten zum Rhein entwässern, durchziehen das Plateau. Während ihre Täler im Oberlauf breit muldenförmig ausgebildet sind, gehen sie zum Unterlauf hin zunehmend in bis zu 150 m tief eingeschnitte Kerbtäler (v.a. Vinxt- und Brohlbach) über. Der bis ins Mittelalter zurückreichende Gesteinsabbau spiegelt sich in einer Vielzahl ehemaliger Steinbrüche wider.

Lavaabbau am Herchenberg
(T. Weber)

Die Nutzung ist überwiegend durch Offenland mit Acker- und Grünlandnutzung geprägt. Letztere erstreckt sich bandartig in den Tälern, um die Siedlungsflächen und entlang von Waldrändern. In der Brohl-Sinziger Terrassenflur ist Streuobstanbau weit verbreitet. Er findet teilweise auf ehemaligen Weinbauflächen statt und bezieht lokal auch Halbtrockenrasen ein.

Wald erstreckt sich vor allem entlang der Terrassenkante zu Ahr und Rhein und der steilen Talhänge der Bachläufe sowie an den Vulkankuppen. Den größten Teil nehmen Laubwälder ein, die n felsreichen Standorten mit kleinflächig auftretenden Trocken- und Gesteinshaldenwäldern vergesellschaftet oder an wärmebegünstigten Lagen mit Trockenrasen, Felsen und Trockengebüschen verzahnt sind. Nadel- und Mischwald sind nur untergeordnet vertreten.

Die Siedlungsentwicklung vollzog sich vorwiegend entlang der Bachniederungen. Neben bäuerlich geprägten Straßen- und Haufendörfern sind die Siedlungen des Brohltals auch durch den Bergbau (Traßstein) geprägt. Die Siedlung Wallers entstand erst nach 1940. Eine Überprägung der historischen Strukturen durch starkes Siedlungswachstum ist v.a. bei Sinzig, Bad Breisig und Burgbrohl zu verzeichnen.