29 Großlandschaft Mittelrheingebiet
290.4 Lahnsteiner Pforte
Rheintal bei Oberlahnstein
(B. Ullrich)
An der Lahnsteiner Pforte durchbricht der Rhein den Quarzitriegel von Kühkopf und Horchheimer Höhe zum Mittelrheinischen Becken. Hier mündet auch die Lahn in den Rhein und drängt denselben gegen den steilen und felsigen Hunsrückabhang. Der Höhenunterschied zwischen der Talsohle und den beiden nur 4 km auseinander liegenden Gipfeln beträgt rund 300 m.
Ruppertsklamm
(B. Ullrich)
Reste eines Obertalbodens sind im Unterschied zu den südlich anschließenden Abschnitten des Mittelrheins nur auf der rechten Talseite erhalten. Auf der rechten Seite setzte auch die Besiedlung dieses Talabschnitts mit Niederlahnstein, Oberlahnstein und Horchheim an. Heute ist nahezu der gesamte Talboden von Siedlungs- und Verkehrsflächen eingenommen. Nur einige steile Terrassenbänder und Steilhänge an der Lahn sind mit Wald bedeckt. Sonst überwiegt Offenland in den verbliebenen unbebauten Bereichen.
Demgegenüber ist die steile linke Talflanke fast vollständig bewaldet und in Teilen durch Gesteinshaldenwälder und Trockenwälder geprägt. Ringwallanlagen auf der Höhe weisen auf die frühgeschichtliche Bedeutung dieses Platzes hin. Die linke Rheinseite wird von der Burg Stolzenfels beherrscht. Die rechte Rheinseite wird durch den alten Stadtkern von Oberlahnstein und die über der Stadt thronende Burg Lahneck geprägt. Das starke Siedlungswachstum im Rheintal hat auch Teile im Talboden des Lahntals erfasst.
Eine Besonderheit des Landschaftsraums ist die Ruppertsklamm bei Friedland. Es handelt sich hierbei um eine Schlucht mit felsigen Hängen und Trockenwäldern in einem Seitental der Lahn.
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