277.0 Neidenbacher Sandsteinplateau | Landschaftsräume in RLP

27 Großlandschaft Osteifel

277.0 Neidenbacher Sandsteinplateau

Waldreiche Mosaiklandschaft

276.91 277.1

Moor südwestlich Weißenseifen
(T. Weber)

Der Landschaftsraum ist geprägt durch ein von Norden nach Süden abdachendes Buntsandsteinplateau mit durchschnittlichen Höhen um 500 m ü.NN, das im Westen durch die Prüm und im Osten durch die Kyll, zu deren Tälern die Hochfläche steil abfällt, begrenzt wird. Das Hauptgewässer bildet im Südwesten die Nims, die mit ihren Zuflüssen und den Nebenbächen der Kyll im Osten das Plateau in langgestreckte Rücken, Kuppen und Täler zerschneidet. In den stark eingetieften Kasten- und Kerbtälern tritt entlang scharf angeschnittener Talhänge verbreitet der Buntsandstein in Form von Felsbildungen hervor. Darüber hinaus ist der Untergrund in zahlreichen kleinen Steinbrüchen, die sich auf die bewaldeten Teilflächen der Einheit konzentrieren, aufgeschlossen. Das Neidenbacher Sandsteinplateau ist zu zwei Drittel von Wald bedeckt. Im nördlichen Teil ist das Plateau fast geschlossen bewaldet. Im südlichen Teil gliedern mehrere, zum Teil ineinander übergreifende Rodungsinseln die Waldflächen. Der Waldanteil hat seit Beginn des 19. Jahrhunderts erheblich zugenommen, wozu insbesondere Aufforstungen ehemaliger Heiden mit Nadelforsten beigetragen haben.

Nimstal bei Seffern
(T. Weber)

Naturnahe Laubwälder finden sich vor allem in den Waldgebieten um Weißenseifen und östlich von Neidenbach. Bruch- und Moorwälder in feuchten Niederungen finden sich nur noch kleinflächig dort, wo sie nicht nach systematischer Entwässerung und durch Fichtenaufforstungen ersetzt wurden, wie im Naturschutzgebiet „Torffenn“. Im Offenland sind Moore noch relativ verbreitet, was durch gezielte Beseitigung von Fichtenaufforstungen auf Standorten mit entsprechendem Entwicklungspotential gefördert wurde.

Die Offenlandflächen sind meistens als Acker und Grünland intensiv landwirtschaftlich genutzt. Lediglich das Gebiet um Mohrweiler entspricht mit kleinparzellierten Nutzungsmustern infolge Realerbteilung und einem hohem Anteil extensiver Nutzung dem Bild der historischen Kulturlandschaft.

Die lockere Besiedlung beschränkt sich fast ausschließlich auf den südlichen, weniger waldreichen Teil der Einheit und einzelne Mühlen in den Tälern. Im Nordteil liegen einzelne Streusiedlungen und Höfe vor. Als Objekte von historischem Interesse sind zahlreiche Wegekreuze sowie eine Römerstraße zu erwähnen.