276.71 Hillesheimer Kalkmulde | Landschaftsräume in RLP

27 Großlandschaft Osteifel

276.71 Hillesheimer Kalkmulde

Vulkanlandschaft

offenlandbetonte-Mosaiklandschaft

276.6 276.80

Wacholderheide am Hönsel-Berg südlich Niederehe
(T. Weber)

Die Hillesheimer Kalkmulde bildet mit der Ahrdorfer Kalkmulde, die in Richtung Nordrhein- Westfalen anschließt, eine langgestreckte und durch die Nebenbäche von Kyll und Ahr stark erschnittene, in Kuppen und Rücken gegliederte Mulde. Zahlreiche dolomitische Felsbildungen und einzelne Basalt- und Lavakegel spiegeln die geologische Vielfalt des Raumes wider. Der Kalkabbau bei Üxheim und Berndorf ist regional ein bedeutender Wirtschaftszweig und formt diese Landschaftsausschnitte nachhaltig. In ehemaligen Kalksteinbrüchen haben sich vielfältige naturbelassene Bereiche aus zweiter Hand entwickelt.

Ahütter Wasserfall
(T. Weber)

Das Nutzungsmuster der Hillesheimer Kalkmulde ist geprägt durch Offenland, das durch inselförmig verteilte Waldflächen unterbrochen ist. Letztere konzentrieren sich weitgehend auf steile Dolomitrücken und im Norden des Landschaftsraums auf die Hänge des Niedereher Bachtals. Auf alten Waldstandorten dominieren Buchenwälder, die auf Dolomitfelsen häufig im Komplex mit Trockenwäldern und Gesteinshaldenwäldern auftreten. Dagegen wurden Halbtrockenrasen und Wacholderheiden verbreitet mit Kiefern aufgeforstet.

Infolge der Aufforstungen sind die früher großflächig verbreiteten Halbtrockenrasen und Wacholderheiden auf Kuppen und Hängen zwar immer noch zahlreich, aber meist nur noch kleinflächig vorhanden (v.a. im Bereich Niederehe).

Die Offenlandbereiche des Landschaftsraumes werden heute überwiegend als Grünland und Ackerland genutzt. Feuchtwiesen finden sich besonders im Tal des Niedereher Bachs, der über weite Abschnitte naturnah ausgebildet ist.

Eine Besonderheit stellt der Wasserfall bei Ahütte mit rasch wachsenden Kalksinterbildungen dar.

Die Kleinstadt Hillesheim ist der zentrale Ort des Landschaftsraums als alter Marktort mit einem gut erhaltenen historischen Stadtkern. Die übrigen Ortschaften weisen mehr oder weniger ausgeprägten dörflichen Charakter auf. Als Blickfang wirkt Burg Kerpen. Daneben sind Siedlungsreste aus der Römerzeit von geschichtlichem Interesse.