26 Großlandschaft Gutland
262.1 Bollendorfer Sauertal
Sauertal bei Bollendorf
(T. Weber)
Die Sauer bildet beim Eintritt in den Luxemburger Sandstein und Liassandstein ein enges Durchbruchstal mit mehreren Talmäandern. Die begleitenden Talhänge sind durch bis zu 50 m hohe felsreiche Steilwände geprägt, die durch einige, geologisch bzw. tektonisch bedingte Talweitungen mit weniger steilen und z.T. terrassenartig gestuften Hängen unterbrochen sind.
"Kalksinterbildunge ""Tänenlay"""
(T. Weber)
Die steileren Talhänge tragen zumeist Buchenwälder, die auf trocken-warmen Hangabschnitten in Orchideenbuchenwälder übergehen oder mit Eichen- Hainbuchenwäldern, Trockengebüschen und Felsen durchmischt sind.
Der Talgrund sowie die flacheren Talhänge sind weitgehend waldfrei. Historische Nutzungsmuster mit Magerwiesen und kleinflächigen Trockenrasen, Trockengebüschen und Streuobstanbau an den unteren Talhängen sind vielfach erhalten und erlebbar. Die Talaue selbst trägt überwiegend intensiver genutztes Grünland oder Acker, wenn sie nicht von Siedlungsflächen eingenommen wird.
Die Ortschaften befinden sich in aufgeweiteten Talabschnitten. Der typische Siedlungscharakter der engen Haufendörfer und Weiler ist weitgehend erhalten. Im Landschaftsraum kann eine Vielzahl historischer Stätten besichtigt werden, wie die römische Villa Bollendorf, das römische Felsengrab, eine Eisenhütte bei Weilerbach, die Klause und Kapelle bei Fölkenbach.
Eine Besonderheit bilden die Kalksinterablagerungen, die durch das Herauslösen und anschließendes Ablagern des kalkhaltigen Bindemittels aus dem Sandstein entstehen und mehrere Meter Mächtigkeit erreichen können. Bei der „Tränenlay“ bei Dillingerbrück bilden Kalksinter zusammen mit dem Moosbewuchs eine Struktur, die an einen versteinerten Vorhang erinnert.