26 Großlandschaft Gutland
260.03 Moselhochflächen
Feldflur auf dem Saargau
(S. Thees)
Die Moselhochflächen erheben sich zwischen dem Nitteler Moseltal (260.23) im Westen und dem Albachtal bzw. Mausbachtal im Osten (zu Saargau-Randhöhen 260.3). Im Süden setzen sie sich im Saarland fort.
Es handelt sich um eine gewellte, von den Moselrandhöhen nach Osten leicht ansteigende Hochfläche, die aufgrund ihrer geringen Reliefierung und Nutzungsstrukturen einen durch Weite und Offenheit geprägten Landschaftscharakter aufweist. Lediglich an westlichen Randbereichen haben die zur Mosel entwässernden Bachläufe wenige, tief eingeschnittene Talabschnitte geschaffen.
Alte Obstbaumreihe zwischen Kreuzweiler und Südlingen
(S. Thees)
Auf den Moselhochflächen dominiert Muschelkalk, der bei Wellen unter Tage abgebaut wird. Eingestreut stehen Tondecken des Keuper an. Bis auf wenige staunasse Bereiche liegen fast durchweg gute Ackerböden vor. Demzufolge ist der Wald auf einige Kuppen und Hänge zurückgedrängt und wird überwiegend von Misch- und Nadelwald geprägt. Vor allem im Nordteil befinden sich aber auch größere naturnahe Buchenwälder (z.B. Temmelser Busch), die vereinzelt an steilen Hängen in Trockenwälder übergehen. In den Wäldern findet man einzelne Mardellen, Kleingewässer in abflusslosen Mulden über undurchlässigen Tonschichten.
Die Hochfläche wird überwiegend intensiv ackerbaulich, gebietsweise auch als Grünland genutzt. Die Landschaft ist nur wenig durch Strukturen wie Hecken oder Bäume gegliedert. Sie bezieht ihren Reiz vielmehr aus der weiten Aussicht in die Umgebung.
Abwechslungsreich sind dagegen die Seitentäler der Mosel, in denen magere, blütenreiche Wiesen, Streuobstwiesen, Hecken und Verbuschungsbereiche das Bild mit bestimmen und{pic_01_re} Böschungen die Hänge beleben. Vereinzelt findet Weinbau in geschützten Seitentälern der Mosel statt, allerdings mit stark rückläufiger Tendenz.
Eine Besonderheit sind die großflächigen Vorkommen von Kalkmagerrasen bei Nittel (Langheck). Weitere kleinere, verbuschte Bestände liegen in Seitentälern vor (z.B. bei Wincheringen).
Die Gewässerdichte ist aufgrund der hohen Durchlässigkeit des Untergrundes sehr gering. Oft trocknen die Bäche zeitweise aus.
Der nördliche Teil des Landschaftsraums ist siedlungsfrei. Siedlungen entstanden im südlichen und mittleren Teil der Hochfläche, größtenteils in Quellmulden oder Tälern, aber zum Teil auch auf Kuppen. Oft handelt es sich nur um kleine Dörfer und Weiler. Sie haben bis heute ihren dörflichen Charakter bewahrt.
Kulturgeschichtliche Spuren findet man mit der Römerstraße, die von Tawern kommend über die Hochfläche nach Südwesten verlief. Alte Schanzen zeugen von früheren Grenzauseinandersetzungen.