251.12 Wittlicher Tal | Landschaftsräume in RLP

25 Großlandschaft Moseltal

251.12 Wittlicher Tal

Agrarlandschaften

251.11 251.2

Lieser
(S. Thees)

Das Wittlicher Tal bildet den zentralen Bereich der hier fast ebenen Wittlicher Senke, aus der die beiden Vulkankegel Neuerburger Kopf und Lüxemberg als markante Erhebungen herausragen. Die Lieser durchfließt die Ebene meist als naturnaher Bach in weiten Bögen. Die uferbegleitende Gehölzgalerie zeichnet ihren Lauf nach und gliedert die ansonsten offene und intensiv genutzte Niederung. Eine Anzahl von mäandrierenden Nebenbächen der Lieser durchzieht den Landschaftsraum. Sie sind in Teilabschnitten ausgebaut und speisen einzelne Weiher.

Mit Ausnahme der Vulkankegel und der randlichen Ausläufer der Moselberge und des Bausendorfer Hügellandes, wo einzelne Laubwaldareale in den Landschaftsraum übergreifen, sind die Nutzungsstrukturen im Wittlicher Tal traditionell durch Offenland und Siedlungsflächen gekennzeichnet. Die fruchtbaren Böden der Aueniederung stellen ertragreiche Ackerstandorte dar, die in großen Schlägen bewirtschaftet werden. An den Hängen der Randbereiche werden sie durch Grünland, z.T. mit artenreichen Magerwiesen, ersetzt. Um die Ortsrandlagen und vor allem an den Hängen zur Öfflinghochfläche bereichern ausgedehnte Streuobstwiesen das Landschaftsbild und spiegeln typische Nutzungsstrukturen wider. Die feuchten Böden der Bachauen sind charakteristische Standorte von Feuchtwiesen und Röhrichten, die aber aufgrund von Nutzungsintensivierungen in der Landwirtschaft häufig nur noch in Restbeständen vorhanden sind (z.B. nördlich von Platten und nordwestlich von Wittlich-Wengerohr).

Vulkankegel Neuerburger Kopf
(S. Thees)

An den wenigen südexponierten Hängen wird in der klimatisch begünstigen Senke Weinbau in überwiegend großparzellierten Bewirtschaftungseinheiten betrieben. Die ehemaligen Weinberge am Südhang des Neuerburger Kopfes sind inzwischen brachgefallen und zum großen Teil verbuscht oder zu Halbtrockenrasen entwickelt. An anderer Stelle (z.B. östlich Platten) wurde der Weinbau nach 1960 auf nordostexponierte Hänge ausgeweitet.

Das Siedlungszentrum in dem sonst durch Dorfsiedlungen geprägten Gebiet bildet die Kleinstadt Wittlich mit einem seit dem 11. Jahrhundert gewachsenen Stadtkern um Marktplatz und Kirche sowie den Ende des 19. bzw. Anfang des 20. Jahrhunderts entstandenen Wohn- und Verwaltungsvierteln alshistorisch bedeutsamen Teilen. Südlich Wittlich hat sich ein Schwerpunkt für Industrie und Gewerbe entwickelt.