24 Großlandschaft Hunsrück
246.31 Ruwerengtal
Blick ins Ruwertal bei Geizenburg
(S. Thees)
Das Ruwerengtal bildet ein tief in den Hunsrückschiefer eingeschnittenes Kerbtal mit steilen Talflanken, die v.a. im nördlichen Teil häufig von Felsen durchsetzt sind. Die Talhänge sind ihrerseits durch zahlreiche kurze und tiefe Seitentäler unterbrochen. Insbesondere im Nordteil des Landschaftsraums ist der Bach auf eine schmale Talsohle beschränkt, während im südlichen Teil mehrere, durch die Lagerung und Struktur der Gesteine bedingte Talaufweitungen einen breiteren Talboden bilden. Die Ruwer ist über weite Strecken naturnah.
Die Talhänge sind überwiegend bewaldet, sieht man vom Teilabschnitt südlich von Zerf ab, wo Offenland dominiert. Das Waldbild wird im Abschnitt zwischen Pluwig und Kimmlerhof bei Schömerich von Komplexen von niederwaldartig genutzten Trocken- und Gesteinshaldenwäldern, Felsen und Trockengebüschen bestimmt, während im übrigen Teil des Ruwerengtals Misch- und Nadelholzbestände den größeren Anteil bilden.
Ruwertalhänge bei Ollmuth
(S. Thees)
Auf den angrenzenden Hochflächen, die z.T. durch eine deutliche Hangkante abgesetzt sind, schließen intensiv genutzte Acker und Grünlandflächen an. Sie sind ebenfalls entlang flacher Talhänge ausgebildet. Feucht- und Nasswiesen nehmen vor allem im südlichen Teil die Talböden ein, während Trockenrasen und Trockengebüsche an steilen, meist ostexponierten Hängen im Nordteil des Landschaftsraumes auftreten. Am Nordrand des Ruwerengt als leiten weinbaulich genutzte Talhänge zum unteren Ruwertal über.
Die Siedlungsstruktur kennzeichnen kleine Haufendörfer und Weiler, die sich an flacheren Talhangabschnitten angesiedelt haben. In der schmalen Talsohle befinden sich nur kleinere Ansiedlungen sowie einige Mühlen und Bahnhofsgebäude der stillgelegten Ruwertalbahnlinie, deren Strecke über mehrere ältere Eisenbahnbrücken führt.
Als landschafts- und ortsbildprägende Einzelbauwerke sind darüber hinaus die Burg Heid sowie mehrere Kirchen und Kapellen zu nennen.