24 Großlandschaft Hunsrück
246.12 Saarhölzbacher Engtal
Saarschleife bei Hamm, links das Saarhölzbacher Engtal
(S. Thees)
Die Saar bildet in diesem ca. 8 km langen Abschnitt ein nord-süd-verlaufendes, enges Durchbruchstal durch einen Quarzitausläufer des Hochwaldes, wobei Höhenunterschiede von der Talsohle bis zur Hangoberkante bis zu 300 m erreicht werden. An der westlichen alflanke werden in einem Steinbruch seit etwa 1880 Quarzite abgebaut; seit etwa 1960 erfolgt dies in größerem Umfang.
Komplex aus Trockenwald und Felsen
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Die Saar besitzt seit dem Ausbau zur Großschifffahrtsstraße zwar keine naturnahe Fließgewässerdynamik und Uferstruktur. Das Großrelief mit Prall- und Gleithängen ist jedoch erhalten geblieben und von zahlreichen Aussichtspunkten und Wanderwegen erlebbar.
An den Talhängen stockt zumeist Laubwald, der insbesondere an den steilen Prallhängen, wo offene Felspartien zu Tage treten und trockene Bodenverhältnisse vorherrschen, mit Blockhalden, Felsgebüschen und niederwaldartigen Trocken und Gesteinshaldenwäldern verzahnt ist. Am linken Talhang bei Taben befindet sich ein „Urwald“, der seit 1938 als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist und sich seither ohne menschliche Eingriffe entwickelt.
Waldfreie Flächen sind, mit Ausnahme der Felshänge, lediglich auf flachere Gleithänge (v.a. Rodungsinsel bei Hamm am Nordrand der Einheit) und weniger steile Saarterrassen beschränkt.
Durch die topographische Situation ist die Talniederung fast siedlungsfrei, mit Ausnahme der Weiler Saarhausen und Lohmühle. Die Ortschaft Hamm liegt auf einem Gleithang im Übergang zur Saarburger Talweitung, während Taben und die seit dem Mittelalter existierende Probstei St. Josef etwa 90 m über dem Talboden auf einer Saarterrasse liegen.