24 Großlandschaft Hunsrück
245.2 Grendericher Riedelland / Longkamper Hochfläche
Hunsrückhochfläche südwestlich Peterswald
(S. Thees)
Das Grendericher Riedelland bildet den Saum der Hunsrückhochfläche, der von dieser durch eine ca. 100 m hohe Geländestufe abgesetzt ist und zum Moseltal hin kontinuierlich abfällt. Die weitverzweigten, zur Mosel entwässernden Bachsysteme haben den Gebirgssockel stark zerschnitten. Sie treten in flachen Quellmulden an der Grenzschicht zwischen Schiefer und Granit zu Tage und bilden am Unterlauf bis zu 200 m tiefe schmalsohlige Kerbtäler.
Altlayer Bachtal
(S. Thees)
Wald nimmt über die Hälfte der Fläche ein. Er erstreckt sich in großflächigen Beständen über die Talhänge bis auf die Hochflächenreste. Dort ist er von mehreren größeren Rodungsinseln mit landwirtschaftlichen Flächen und Siedlungen durchsetzt, die z.T. ineinander übergreifen.Insgesamt überwiegt zwar der Laubholzanteil, aber das ursprüngliche Waldbild hat sich durch weitreichende Nadelholzaufforstungen verändert.
Größere naturnahe Laubwälder sind bevorzugt entlang steiler Hanglagen erhalten, wo sie z.T. als Trocken- und Gesteinshaldenwälder mit Felsen, Trockenrasen und Gebüschen verzahnt sind. Auch Niederwälder sind häufig als typische historische Waldnutzungsform in den vielen Bachtälern präsent. Die Weinbauflächen der Steilhänge im Tal des Altlayer Bachs leiten bereits zum Moseltal über.
Die Nutzungsmuster im Bereich der Rodungsinseln zeigen großflächige Ackerfluren, die im Übergang zum Wald und im Umfeld der Ortslagen von Grünland abgelöst werden. Extensiv genutzte Streuobstwiesen, die vormals als geschlossene Gürtel die Dörfer einrahmten, sind heute allerdings meist nur noch auf Restflächen erhalten. Auch andere extensive Nutzungsformen wie Heiden und Magerwiesen auf den Rodungsinseln sowie Feucht- und Nasswiesen in den Niederungen der Bachtäler, sind durch Nutzungsintensivierung oder Aufforstung zurückgegangen.
Der Landschaftsraum ist dünn besiedelt, wobei die Mehrzahl der Orte nördlich des Altlayer Bachtals liegen. Die wenigen, meist auch heute noch bäuerlich geprägten Straßen- und Haufendörfer, haben sich im Bereich der Quellmulden auf den Riedelflächen angesiedelt. Der südliche Teil ist bis auf das Dorf Kautenbach und zwei Weiler unbesiedelt. In den Tallagen reihen sich einzelne Mühlen entlang der Hauptbäche, die aber z.T. nur noch Ruinen darstellen. Neben anderen historischen Siedlungsspuren sind v.a. die Reste einer römischen Niederlassung südlich von Mittelstrimmig als Zeugen früher Besiedlung erhalten.