243.20 Hermeskeiler Mulde | Landschaftsräume in RLP

24 Großlandschaft Hunsrück

243.20 Hermeskeiler Mulde

offenlandbetonte-Mosaiklandschaft

243.11 243.21

Hunsrückhochfläche bei Berglicht
(B. Ullrich)

Der Landschaftsraum stellt eine 450 bis 500 m ü.NN hoch gelegene, muldenförmige Hochfläche dar, die von den angrenzenden bewaldeten Quarzitrücken von Haardtwald, Idarwald, Malborner Hochwald und Osburger Hochwald deutlich überragt wird. Durch die windungsreichen und 150 bis 250 m tiefen Täler von Dhron, Kleiner Dhron und ihren Nebengewässern ist die Hermeskeiler Mulde in zahlreiche Rücken, Riedel, Sporne und Quellmulden gegliedert.

Blick in das Dhrontal
(B. Ullrich)

Die meist schmal ausgebildeten und durch Grünlandnutzung geprägten Talsohlen der Hauptgewässer werden von steilen Kerbtalflanken begleitet, entlang derer sich bandartig Waldflächen mit überwiegend Nadelforsten und Mischwäldern erstrecken. Verbreitet treten hier Felsformationen zu Tage, die häufig mit Trocken- und Gesteinshaldenwäldern verzahnt sind.

Abgesehen von einzelnen bewaldeten Ausläufern der umliegenden Quarzitrücken, z.T. mit kleinflächig auftretendem Bruch und Sumpfwald in randlichen Quellmulden im Quarzit, ist die Hochfläche durch Offenland geprägt. Dabei überwiegt ackerbauliche Nutzung, die an steileren Hangbereichen und in Quellmulden von Grünland abgelöst wird. Durch die Vielzahl an Quellmulden sind Feuchtwiesen relativ weit verbreitet. Magerwiesen und Heiden treten vor allem im Westteil der Einheit (um Berglicht) auf, sind aber insgesamt durch Aufforstung oder Verbuschung infolge Nutzungsaufgabe deutlich reduziert.

Die Gründung von Dörfern erfolgte überwiegend auf der Hochfläche als Haufen- und Straßendörfer. Die Besiedlung in den engen Tälern beschränkt sich auf einzelne kleine Ortslagen (z.B. Dhronecken) und eine Vielzahl von Mühlen. Aus historischer Sicht ist Dhronecken mit der über dem Dorf gelegenen gleichnamigen Burg besonders hervorzuheben.

Die kleineren Ortschaften haben ihren dörflichen Charakter bis heute bewahrt, während sich vor allem Thalfang als Zentrum des Raumes und Malborn zu Industrie- und Gewerbestandorten entwickelt haben und sich auch einige weitere größere Dörfer durch die Ausdehnung der Wohngebiete stark verändert haben.