242.02 Dollberge und Herrsteiner Forst | Landschaftsräume in RLP

24 Großlandschaft Hunsrück

242.02 Dollberge und Herrsteiner Forst

Waldlandschaften

242.01 242.1

Blick über das Traunbachtal
(B. Ullrich)

Durch die Hochmulden von Züsch und Kempfeld vom Hauptzug des Hunsrücks abgetrennt verlaufen zwei parallele Gebirgsstränge: die Dollberge im Südwesten und der HerrsteinerForst im Norden. Beide sind durch den Einschnitt des Traunbachs voneinander getrennt. Der Nordteil wird vom Idarbach in einem markant eingeschnittenen und von Quarzithalden gesäumten Kerbtal durchbrochen.

Blockhalde am Vorkastell
(B. Ullrich)

Die Höhenzüge der Dollberge und des Herrsteiner Forst weisen von Südwesten kommend zwei Kammlinien auf, die bei 620 m ü.NN beginnen. Nördlich von Hattgenstein vereinigen sich die beiden Kammlinien zu einem gemeinsamen Zug. Die höchste Erhebung der Dollberge ist der Friedrichskopf (707 m ü.NN). Die Kammlinie des Herrsteiner Forstes erreicht ihre höchste Marke bei den Butterhecker Steinköpfen (bis 723 m ü.NN).

Die ganze Gebirgskammlinie des Landschaftsraums ist weit stärker als die des Malborner Hochwaldes und Idarwaldes in Felsrippen und Felsköpfe aufgelöst, die den umgebenden Schutt nur wenig überragen.

Dieser Schutt wurde in vorgeschichtlicher Zeit zur Anlage von Fliehburgen genutzt. Die größte und bekannteste Anlage ist der keltische Ringwall bei Otzenhausen unmittelbar an der Landesgrenze, aber bereits auf saarländischem Gebiet. Er wird auch als „Hunnenring“ bezeichnet. Weitere Ringwallanlagen befinden sich z.B. auf dem Ringkopf, dem Silberich und dem Wildenburger Kopf bei Kirschweiler.

Die Höhenrücken sind geschlossen bewaldet. Laubwälder machen etwa zwei Fünftel der Waldfläche aus. Bemerkenswert ist der Anteil alter Waldbestände. Offenland gliedert das Waldgebiet nur in Form schmaler Wiesentäler am Traunbach und Idarbach sowie einer Einbuchtung mit Halboffenland bei Kirschweiler am Rande der Hochwald-Vorstufe (194.03).

Die Fließgewässer des Landschaftsraums sind überwiegend naturnah. Die Quellbäche sind teilweise in moorigen Hangmulden weit verzweigt.

Der Landschaftsraum ist bis auf das Dorf Kirschweiler sowie einzelne Mühlen in den Haupttälern siedlungsfrei. Punktuell wurde früher Schiefer, im saarländischen Grenzgebiet auch Schwerspat abgebaut.