24 Großlandschaft Hunsrück
240.10 Guldenbachdurchbruch
Blick über das Guldenbachtal
(B. Ullrich)
Der Guldenbach durchquert hier den Soonwald in einem schmalen, steilhängigen und felsigen Tal mit hohem Gefälle. In der Durchbruchsstrecke sind Hänge und Sohle des Tals bewaldet und besonders im Norden durch Trocken- und Gesteinshaldenwälder geprägt. Hier am Westhang befindet sich auch die Ruine Karlsburg. Der Südteil präsentiert sich dagegen als Wiesental mit bewaldeten Flanken, die teilweise noch als Niederwald genutzt werden.
Wiesentalabschnitt am Guldenbach
(B. Ullrich)
Der Guldenbach und einzelne Nebenbäche hatten früher große Bedeutung für Hüttenwerke und Mühlen. So wurde der Seibersbach zu einem großen Speicherweiher aufgestaut. Davon abgesehen schlängeln sich die größeren Nebenbäche naturnah in ihren Wiesentälern, deren Flanken zum Teil ebenfalls durch steile, trockene, felsige oder mit Block- und Geröllhalden bedeckte Hänge geprägt sind. Außerhalb des Waldes sind die Talhänge von mageren Wiesen und Weiden bedeckt, die bei Daxweiler in Halbtrockenrasen oder südlich von Dörrebach in felsige Bereiche übergehen.
Im südlichen Abschnitt hat die durch den Guldenbach verstärkte Abtragung Reste des Hunsrückschiefers freigelegt, die zwischen den Quarzitkämmen des Soonwaldes eingelagert sind. Daraus entstanden teils schwere Lettenböden, teils besser entwässerte und belüftete Lehmböden.
Sie waren die Grundlage für die Aufnahme der landwirtschaftlichen Nutzung und damit auch die Entstehung der Orte Daxweiler, Seibersbach und Dörrebach, die gemeinsam mit Henau und Schwarzerden die einzigen Siedlungen im Soonwald sind.
Im Bereich der Lettenböden sind wechselfeuchte bis feuchte Wiesen, oft im Mosaik mit Magerwiesen verbreitet. Flachere lehmige Lagen werden hingegen ackerbaulich genutzt. Hervorzuheben ist die Kleinteiligkeit und Vielfalt der Kulturlandschaft der Hänge, insbesondere im Umfeld von Dörrebach und im gleichnamigen Tal.