22/23 Großlandschaft Nördliches Oberrheintiefland
228.01 Äusseres Kreuznacher Lösshügelland
Ellerbachtal bei Burgsponheim
(B. Ullrich)
Dieser Landschaftsraum umfasst die äußere Zone des Kreuznacher Lösshügellands. Sie wird im Norden vom Horetriegel, im Nordwesten vom Gauchbergsrücken begrenzt. Im Südosten springen die bewaldeten Porphyritkuppen des Welschberges und Bockenauer Strombergs auf der sogenannten Schwelle von Waldböckelheim vor und schnüren das Lösshügelland von der Sobernheimer Talweitung ab.
Felsen mit Trockenrasen im Trollbachtal
(B. Ullrich)
Im Vergleich zum Inneren Kreuznacher Lösshügelland sind in der äußeren Zone ein stärkeres Ansteigen der Riedel zum Gebirgsfuß hin und steilere Talabschlüsse an den Abhängen des Gauchbergrückens festzustellen. In dem stärker bewegten Relief wird auch die Lössdecke nach außen hin mehr und mehr durchbrochen. Auf den Böden der anstehenden Konglomerate, Sande und Tone schieben sich größereWälder und Grünlandbereiche zwischen Ackerfluren und Weinberge.
In den Grundzügen jedoch ähnelt das Nutzungsmuster dem des Inneren Kreuznacher Lösshügellands. Südlich ausgerichtete Hänge und Kuppen sind von Weinbergen eingenommen. Flacher ausstreichende Ost- und Nordhänge sind dem Feldbau vorbehalten.
Waldflächen konzentrieren sich auf wenige flächige Bestände und auf steile Nordhänge. Der Langenlonsheimer Wald im Norden ist der größte Waldbestand des Landschaftsraums. In den dort zugehörigen Naturschutzgebieten am Saukopf und Fichtekopf wie aber auch im Naturschutzgebiet am Stromberg sind natürliche Trockenwald- und Felsgesellschaften zu sehen.
Auch im Offenland kann man die entsprechende Vegetation der Trockenstandorte in Form von Felsrasen, Trockenrasen und Kalkmagerrasen an vielen Stellen, aber meist kleinflächig im Kontakt mit Magerwiesen oder Weinbergsbrachen finden (z.B. bei Bockenau, Dorsheim, Wallhausen, Münster-Sarmsheim). Die grünlandbedeckten Hänge sind oft durch Magerwiesen und Halbtrockenrasen sowie Streuobst geprägt.
Hervorzuheben ist der naturnahe Ellerbach, der sich bis Weinsheim durch Talwiesen schlängelt, aber auch im weiteren Verlauf Bindeglied und Lebensader zwischen Nahe und Bergland ist.
Die Besiedlung des Raumes erfolgte primär entlang der Bäche, vereinzelt auch in Seitenmulden der Täler. Kennzeichnend sind z.T. recht große dörfliche Ortskerne. Als Kulturdenkmale sind die Ruinen Gutenberg, Burgsponheim und Burglayen sowie die Kirche zu Sponheim zu erwähnen.