22/23 Großlandschaft Nördliches Oberrheintiefland
222.1 Mannheim-Oppenheimer Rheinniederung
Hinterer Roxheimer Altrhein
(B. Ullrich)
Der Landschaftsraum umfasst die Rheinniederung zwischen Mannheim/Ludwigshafen und Oppenheim. Zur Wormser Terrasse ist die Niederung durch eine mehr oder weniger deutliche Hochuferkante abgesetzt.
Strukturreiche Agrarlandschaft am Rande der Rheinniederung bei Frankenthal
(B. Ullrich)
Mit dem Ausbau zu einer der wichtigsten Schifffahrtsstraßen Mitteleuropas in mehreren Phasen wurde der Rhein zwar in seinem Verlauf korrigiert und festgelegt, seine Aue wurde durch ein System von ämmen stark eingeengt. Die Niederung ist jedoch durch frühere Flussläufe und Altschlingen stark geprägt und wird in Teilbereichen auch heute noch regelmäßig überflutet. Besonders charakteristisch sind die Altrheinbögen bei Bobenheim-Roxheim und Eich-Gimbsheim. Ehemalige Rheinschlingen zeichnen sich aber auch heute noch im Stadtgebiet von Ludwigshafen deutlich ab wie im Maudacher Bruch.
Wald und Grünland befinden sich vor allem in den noch überschwemmten Bereichen entlang des Rheins, Feuchtwiesen und Schilf auch im Bereich verlandeter Altarme. Bereichsweise beleben Streuobstwiesen die Landschaft. Die Umgebung von Eich stellt ein Zentrum der Gewinnung von Weidenruten inKopf- und Korbweidenbeständen dar. Ansonsten ist die Landschaft durch großflächigen Ackerbau auf den fruchtbaren Böden geprägt.
Der Abbau von Kiesen und Sanden hat Teile des Landschaftsraums deutlich verändert. Baggerseen prägen heute das Erscheinungsbild vor allem im Umfeld der genannten Altrheinbögen und bieten vielfältige Möglichkeiten für Erholung am Wasser.
Die Besiedlung des Raumes war durch die Überschwemmungsgefahr stark eingeschränkt und erfolgte ursprünglich nur an wenigen höher gelegenen Standorten mit kompakten Dörfern oder einzelnen Gehöften. Heute haben die Stadt Ludwigshafen und die Anlagen der BASF Besitz vom Südteil des Landschaftsraums ergriffen. In gleicher Weise hat sich Worms bis unmittelbar an den Rhein ausgedehnt. Mit dem Neubau der B 9 hat sich auch das Verkehrsnetz in die Altaue des Rheins verlagert. Vor allem die Gebiete nördlich von Rheindürkheim sind jedoch bis heute gering besiedelt und wenig durch Verkehr gestört.
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