221.4 Schwegenheimer Lössplatte | Landschaftsräume in RLP

22/23 Großlandschaft Nördliches Oberrheintiefland

221.4 Schwegenheimer Lössplatte

Weinbau- Ebene

221.3 221.5

Strukturreiche Senke bei Weingarten
(B. Ullrich)

Die Schwegenheimer Lössplatte schließt im Westen bei etwa 130 bis 170 m ü.NN an die Nördliche Oberhaardt an und fällt allmählich zur Rheinniederung hin bis auf ein Niveau von 105 bis 110 m ü.NN ab. Der Westen ist mit Ausnahme des nordwestlichen Randbereichs durch langgestreckte, flache ost-west-gerichtete Kuppen stärker bewegt und weist häufig in sich Höhenunterschiede von 8 bis 12 m auf. Im Osten ist das Relief wesentlich ausgeglichener, fast eben.

Die Lössplatte wird durch zahlreiche, zum Rhein orientierte Bachsenken gegliedert, die sich besonders im mittleren Bereich häufen. Entsprechend differenziert ist auch die Verteilung der Auenböden innerhalb der 3 bis 6 m mächtigen Lössdecke.

Der Landschaftsraum ist fast völlig waldfrei.

Feuchtgebiet am Kaltenbach
(B. Ullrich)

Im stärker bewegten Westteil ist der Weinbau stark verbreitet und prägt die Landschaft. Ostwärts ziehen sich die Weinanbauflächen auf Kuppen bis Weingarten hin. Insgesamt ist der Ostteil des Landschaftsraums jedoch von Ackerflächen geprägt. Ackerflächen nehmen auch im Westteil die Unterhänge der Talmulden ein und schieben sich so bandartigzwischen die Rebflächen. Grünland beschränkt sich auf schmale Bänder entlang der Gewässer und auf Überlappungszonen zum Speyerbach-Schwemmkegel. Größere Feuchtgebiete liegen vor allem am Modenbach, Triefenbach, Kaltenbach und am Schloßgraben vor, am Riedgraben bei Edenkoben sogar ein größerer Röhrichtbestand.

Die Feldflur ist durch Weite und Offenheit geprägt. Außerhalb der belebenden und vielfältiger strukturierten Talzüge sind gliedernde Gehölze selten, ebenso Streuobstbestände oder Alleen. Vom überwiegenden Charakter heben sich die kleinteiligen Ortsrandbereiche mit Gärten und Streuobst am Ostrand der Lössplatte ab, wie z.B. bei Dudenhofen, Heiligenstein oder Schwegenheim. Örtlich sind die für Lössgebiete typischen Hohlwege oder markanten Lössböschungen erhalten.

Die Siedlungen des Landschaftsraumes entstanden regelmäßig entlang der Gewässer, im Westteil am Fuß der langgestreckten Kuppen. Bei vielen Orten ist die ursprüngliche Anlage als Straßendorf noch klar zu erkennen (z.B. Schwegenheim, Freimersheim,Böbingen), andere haben sich eher kompakt entwickelt (z.B. Venningen).