221.24 Herxheim-Offenbacher Lössplatte | Landschaftsräume in RLP

22/23 Großlandschaft Nördliches Oberrheintiefland

221.24 Herxheim-Offenbacher Lössplatte

Agrarlandschaften

221.23 221.3

Feldflur und Tabakschuppen bei Rülzheim
(B. Ullrich)

Zwischen dem Schwemmkegel der Queich und der Klingbach-Niederung schiebt sich die Herxheim-Offenbacher Lössplatte zungenförmig bis zur Rheinniederung vor. Die Lössplatte ist schwach hügelig geformt und reicht von 155 m bis max. 170 m ü.NN im Westen bis 110 m ü.NN an ihrem Ostrand.

Lössböschung
(B. Ullrich)

Das Gebiet weist eine mehrere Meter mächtige zusammenhängende Lössdecke auf, die nur im Südwesten im Bereich des Quadbachs und Schambachs sowie im Nordwesten im Bereich des Birnbachs und Brühlgrabens als den einzigen Gewässern unterbrochen und durch Talablagerungen ersetzt ist.

Die fruchtbaren Böden werden fast ausschließlich ackerbaulich genutzt (Getreide, Futterbau, Zuckerrüben, Zwiebeln). Tabak wird vor allem im Osten angebaut. Der Weinbau ist in erster Linie auf den kuppigeren Westen im Umfeld von Impflingen und Insheim konzentriert, reicht aber kleinflächig und inselartig in besonders begünstigten Lagen auchbis weit nach Osten.

Durch die Dominanz der Ackernutzung ist die Landschaft wenig durch Gehölzstrukturen gegliedert. Diese sind primär entlang der querenden Bahnlinien sowie vereinzelt als kurze Heckenabschnitte an Wegen vorhanden. Abwechslung kommt in erster Linie durch das Kleinrelief zustande, untergeordnet auch durch den Weinbau. Besonders von den Kuppen hat man einen weiten Blick auf den Haardtrand im Westen, auf den Bienwald im Süden und in die übrigen Gebiete der Rheinebene.

Die Mulden der Bäche heben sich vom übrigen Landschaftsraum durch höheren Strukturreichtum ab. Neben Gehölzbeständen und einzelnen Wiesen sind hier vor allem für die Landschaft der Lössgebiete typische Raine und Böschungen erhalten, die sonst nur sehr zerstreut im Landschaftsraum vorliegen.

Einen Sonderfall stellt das ehemalige Militärgelände bei Landau im Nordwesten des Landschaftsraumes dar, das heute als Naturschutzgebiet ausgewiesen ist. Hier befinden sich großflächig Wiesenbestände mit einer Vielzahl von Gehölzstrukturen.

Die Lössplatte ist nur im Westteil in ihrem Inneren besiedelt. Im Mittel- und Ostteil ist der Kern der Platte frei von Besiedlung. Die Orte reihen sich hier vielmehr an den Grenzlinien zu den anschließenden Niederungen auf, wobei sich insbesondere Herxheim deutlich in den Landschaftsraum ausgedehnt hat. Als schöner Blickfang vom Alzheimer Berg ist das Herxheimer Paulusstift zu erwähnen.