221.101 Büchelberg | Landschaftsräume in RLP

22/23 Großlandschaft Nördliches Oberrheintiefland

221.101 Büchelberg

offenlandbetonte-Mosaiklandschaft

221.1 221.20

Alte Streuobstbestände
(B. Ullrich)

Der Büchelberg stellt eine aus der Umgebung aufragende Kalkscholle des Tertiärs dar. Sie ragt auf 152 m ü.NN und damit ca. 30 m über den umgebenden Bienwald hinaus.

Auf dieser Erhebung wurde in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts das Dorf Büchelberg als einzige Siedlung im Bienwald gegründet. In mehreren Phasen entstand die heutige Rodungsinsel, in der die Kalkböden der Kalkscholle, aber auch Randbereiche des basenarm geprägten Bienwaldes in Nutzung genommen wurden.

Feuchtgebiet im Zentrum der Rodungsinsel
(B. Ullrich)

Die Rodungsinsel ist ein Musterbeispiel für eine extensiv genutzte, vielseitige Kulturlandschaft, wie sie im letzten Jahrhundert und noch vor dem 2. Weltkrieg viele Dorfgemarkungen prägte.

Östlich des Dorfes markiert ein großer Röhrichtbestand den Austritt einer stark schüttenden, unter artesischem Druck stehenden Quelle. In diesem Sumpfgebiet lag der Ursprung der heutigen Rodungsinsel. Vereinzelt sind noch heute winzige Gärtchen in dem sumpfigen Gelände in Nutzung.

Ansonsten wird das engere Umfeld des Dorfes durch ein Mosaik von Streuobstbeständen, Wiesen und Feldern geprägt, die zum Waldrand hin in größere zusammenhängende Wiesengebiete übergehen. Diese Wiesen kommen in der Randzone wiederum in den Einflussbereich des hohen Grundwasserstandes des Bienwaldes und sind daher als Nasswiesen ausgeprägt. Im Osten der Rodungsinsel wird dagegen Ackerbau, auch Tabakbau, betrieben, wobei vor allem hier Teilflächen brachfielen.

Der Büchelberg zeichnet sich durch einen außerordentlich hohen Artenreichtum aus, was auch für den Spaziergänger beispielsweise in der Blütenvielfalt der Wiesen erlebbar ist.