220.0 Unterhaardt | Landschaftsräume in RLP

22/23 Großlandschaft Nördliches Oberrheintiefland

220.0 Unterhaardt

Weinbau- Ebene

196 220.1

Spielberg bei Leistadt
(B. Ullrich)

Als Unterhaardt bezeichnet man die Vorhügelzone des Pfälzer Waldes zwischen dem Isenachtal bei Bad Dürkheim und dem Nordende des Haardtrandes am Übergang zum Rheinhessischen Tafel- und Hügelland bei Grünstadt, die nur wenig durch quer verlaufende Täler gegliedert ist. Die vorherrschenden eiszeitlichen Sande, Gerölle, Löss- und Lösslehmablagerungen werden im Nordteil von Kalkstein abgelöst. In diesem Bereich sind Bruchstufen aufgetreten. Besonders markant ist der „Felsberg“ bei Herxheim am Berg, ein mehr als 1 km langes, fast schluchtartig zwischen steilen Hängen eingeschnittenes Tal mit einer Kulisse aus Kalkfelsen an der nördlichen Oberkante.

Die Landschaft wird vorherrschend für Weinbau genutzt und ist fast waldfrei. Bis Herxheim am Berg ist das Rebgelände noch in sich geschlossen, nördlich davon löst es sich allmählich auf und wird von Ackerbau, Gemüsebau und Obstbau unterbrochen.

Felsberg
(B. Ullrich)

Vor allem der Verzahnungsbereich zum Pfälzer Wald ist reich strukturiert mit Rechen, Hohlwegen, Trockenmauern, Streuobst. Terrassierte Weinbergslagen mit Trockenmauern sind besonders gut am Spielberg und Michelsberg bei Bad Dürkheim sowie in Naturschutzgebieten bei Leistadt und im „Felsberg“ erhalten.

Unmittelbar im Anschluss an den stärker geneigten Sockel des PfälzerWaldes im Westen des Landschaftsraums reiht sich eine Kette von Ortschaften aneinander. Eine zweite Kette begleitet den Ostrand des Landschaftsraums.

Funde einer Villa und eines Kelterhauses aus der Römerzeit zwischen Ungstein und Kallstadt belegen die frühe Besiedlung der Gegend und die lange Tradition des Weinbaus.

Das Landschaftserleben an der Unterhaardt wird einerseits ganz maßgeblich geprägt von der Szenerie des Gebirgsrandes des Pfälzer Waldes mit weit über 400 m ü.NN aufragenden Bergen (Peterskopf 487 m ü.NN, Weilerskopf 469 m ü.NN) und einzelnen Burgen (Battenberg, Neuleiningen), andererseits vom weiten Blick in die Rheinebene.