193.51 Nahe-Alsenz-Felsental | Landschaftsräume in RLP

19 Großlandschaft Saar-Nahe-Bergland

193.51 Nahe-Alsenz-Felsental

Flusslandschaft - Mittelgebirge

193.503 193.52

Rotenfels und Ebernburg
(B. Ullrich)

Südlich von Bad Kreuznach befinden sich die imposanten Durchbrüche von Nahe und Alsenz durch die Kuppeln des harten vulkanischen Gesteins (Porphyr, Porphyrit). Die Täler haben hier bis zu 200 m hohe, steile Flanken, die zum Teil in freie Felswände und natürliche Schutthalden übergehen.

Besonders bekannt ist der Rotenfels als höchste und längste Felswand im außeralpinen Bereich Südwestdeutschlands. Die steileren Hanglagen werden aber insgesamt, soweit sie nicht für Weinbau genutzt sind, von Felsen, Steppenheiden und Trockenwäldern geprägt, die in die Nachbarräume übergreifen. Die mediterrane Prägung des Klimas in diesem Nahetalabschnitt ist unverkennbar. Lokal tragen flachere Hangpartien auch Wiesen und Weiden, die zum Teil wiederum mit Trockenrasen oder Halbtrockenrasen verzahnt sind (z.B. Glickerberg bei Hochstätten). Im Umfeld einzelner Ortschaften bereichern auch Streuobstwiesen das Bild.

Die Talsohlen der naturnahen Flüsse sind schmale, überschwemmungsgefährdete Auen. Sie werden überwiegend als Grünland genutzt, aber teilweise auch beackert.

Nur die flachen Gleithänge gegenüber den vom Fluss unterschnittenen Felswänden bilden Erweiterungen in den Engtälern. Auf einem Gleithang fand Bad Münster am Stein und auf dem Mündungssporn zwischen Nahe und Alsenz die Ebernburg ihren Platz. Hier am strategisch wichtigen Mündungsbereich hat sich ein Siedlungsschwerpunkt entwickelt, während die Täler sonst nur kleinere dörfliche Siedlungen aufweisen.

Besonders sehenswert sind die Burg und der alte Stadtkern Ebernburg. Historisch bedeutende Stätten sind desweiteren die Ruinen Rheingrafenstein und Altenbaumburg. Relikte früherer Bergwerkstätigkeit finden sich mit Stollen bei Hochstätten. Zeugen der früheren Bedeutung der Wasserkraft sind historische Wehre und Mühlkanäle an der Nahe.

Am Austritt in die Talweitung von Bad Kreuznach dringen im sogenannten „Salinental“ solehaltige Thermalquellen auf, die Ausgangspunkt für den heutigen Kurbetrieb waren.