180.31 Pirmasenser Hügelland | Landschaftsräume in RLP

18 Großlandschaft Pfälzisch-Saarländisches Muschelkalkgebiet

180.31 Pirmasenser Hügelland

offenlandbetonte-Mosaiklandschaft

180.30 180.32

Landschaft bei Bottenbach, im Hintergrund Pirmasens
(B. Ullrich)

Bei diesem Landschaftsraum handelt es sich um ein welliges Hügelland, das durch tiefe, aber weite Täler mit flachen Hängen in sich lebhaft gegliedert ist. Zugehörig ist auch das Gebiet um Walschbrunn auf lothringer Seite. Geologisch wird das Gebiet im Unterschied zur Sickinger Höhe bereits stark durch Muschelkalk geprägt, wenn auch im Osten noch Buntsandstein ansteht. Aus der unterschiedlichen Widerstandsfähigkeit der Gesteinsschichten ergibt sich, dass die Täler von mehr oder weniger scharfen Gesimsen oder Stufen über schmalen Terrassen begleitet werden.

Der Landschaftsraum ist überwiegend durch Offenland geprägt. Waldflächen nehmen weniger als ein Viertel der Fläche ein. Im Nutzungsgefüge ergibt sich eine ausgeprägte Höhenschichtung: Die Täler zeigen sich als Wiesentäler, am Blümelbach und an der Felsalb auch mit schmalen Bändern von Feuchtwiesen und Röhrichten oder Seggenrieden. Die Hänge sind bewaldet oder weisen ein Mosaik aus Wald, Grünland und Streuobst auf. Einen besonderen Akzent setzt der Feierabendfelsen im Blümelbachtal bei Pirmasens.

Auf den Höhen sind insbesondere im Muschelkalk fruchtbare Böden verbreitet, die ackerbaulich genutzt werden.

Mardelle bei Vinningen
(B. Ullrich)

Die Übergangsbereiche von den Hängen zur Hochfläche sind oft durch Hecken, Gebüschgruppen und kleinparzellige Reche gegliedert. Teilweise reichen aber auch Waldflächen von den Hanglagen bis auf die Kuppen, die im Mittel- und Westteil des Gebietes auch als größere naturnahe Laubwaldbestände erhalten sind.

Der Landschaftsraum ist relativ dicht besiedelt. Es handelt sich durchweg um dörfliche Höhensiedlungen, die oft von Streuobstgürteln eingebunden sind, besonders gut ausgeprägt beispielsweise um Nünschweiler und Vinningen. Mühlen sind die einzige Besiedlung im Tal. Siedlungslagen in Quellnischen kommen häufig vor, so{pic_02_re} z.B. bei Nünschweiler oder Fehrbach. Im Ostteil hat sich die Stadt Pirmasens sternförmig auf den Höhenrücken in den Landschaftsraum ausgedehnt. Besiedlung im Tal. Siedlungslagen in Quellnischen kommen häufig vor, so z.B. bei Nünschweiler oder Fehrbach.

Eine Besonderheit des Pirmasenser Hügellandes und des angrenzenden Schwalbhügellandes sind die Mardellen. Sie kommen in großer Zahl vor allem auf den Höhen zwischen Höheischweiler und Kröppen vor. Meist befinden sie sich in Wäldern, bei Vinningen aber auch in der Feldflur. Dabei handelt es sich um flache Tümpel, die stellenweise auch verlandet und durch Röhrichte geprägt sind. Sie sind als Absenkungstrichter zu verstehen, die durch Auswaschung von Gips im Untergrund entstanden sind.

Aus kulturhistorischer Sicht ist auf die Kapellenruine Meisenbach bei Thalfröschen hinzuweisen. Bei Bottenbach ist ein Menhir erhalten.