33 Großlandschaft Bergisch-Sauerländisches Gebirge
330.00 Leuscheid
Leuscheid bei Hilgenroth
(B. Ullrich)
Der Leuscheid ist ein Quarzitrücken, der vom nördlich angrenzenden Siegtal her steil, vom südlich angrenzenden Westerwald her aber sanft auf Höhen von durchschnittlich 350 m ü.NN bis maximal 390 m ü.NN ansteigt. Der Nordwesten des Leuscheid liegt in Nordrhein- Westfalen. Der Übergang des Leuscheid zum östlich anschließenden Nisterbergland ist fließend.
Die nach Norden zur Sieg gerichteten Bachtäler sind überwiegend als bewaldete Kerbtäler, die nach Süden zur Wied gerichteten Bachtäler hingegen überwiegend als offene Muldentäler ausgebildet. Die Bäche sind überwiegend naturnah erhalten.
Quellbereich im Leuscheid
(B. Ullrich)
Der Leuscheid ist im Westteil des Landschaftsraumes weitgehend geschlossen bewaldet. Im Osten zieht sich der Wald meist auf die steileren Hanglagen entlang der Kerbtäler und Hochrücken zurück und gestaltet ein Mosaik aus Wald und Offenland.
Der Waldanteil hat durch Aufforstungen ehemaliger Heide- und Moorheidestandorte auf 60% zugenommen. Dass hierbei in der Regel Fichte aufgeforstet wurde, hat zur heutigen Dominanz der Nadelforste in den Waldflächen des Landschaftsraums beigetragen. Fichtenforste waren allerdings auch schon vor dem 2. Weltkrieg hier verbreitet. Durch die Verluste sind Moorheiden und Heiden heute nur noch reliktisch auf kleinen Flächen innerhalb der Wälder zu finden.
Im Offenland überwiegen Wiesen und Weiden gegenüber Ackerland. Ehemals verbreitete extensive Nutzungsweisen des Grünlandes wie Magerwiesen und Streuobstanbau sind selten. Röhrichte, Seggenriede und Feuchtwiesen sind entlang des Birkenbachs erhalten, sonst nur sehr vereinzelt. Westlich des Birkenbachs sind Niederwaldbestände als Relikte historischer Nutzungsweisen erhalten. Hier befand sich ein ehemaliges Silberbergwerk.
Der Leuscheid ist nur dünn besiedelt. Bis auf das am äußersten Westrand gelegene Höhendorf Kircheib liegen die bäuerlichen Siedlungen und Weiler im Bereich der Täler und Usprungsmulden östlich des Kernwaldgebietes, das unbesiedelt blieb.