310.0 Balduinsteiner Lahntal | Landschaftsräume in RLP

31 Großlandschaft Lahntal

310.0 Balduinsteiner Lahntal

Flusslandschaft - Mittelgebirge

304.93 310.1

Blick ins Lahntal bei Balduinstein
(B. Ullrich)

Das Balduinsteiner Lahntal ist ein etwa 10 km langer, canyonartig bis 180 m tief ins Östliche Schiefergebirge eingeschnittener, stark gewundener Talzug mit äußerst schmaler Sohle. Auf höherem Niveau ist hier (anders als im Nassauer Lahntal) ein bis zu 4 km breites Obertal mit teilweise breiten Hochflurterrassen entwickelt. Der Übergang von den Hochflächen zu den steilen Hängen des Lahntals ist schroff und scharfkantig.

Balduinstein
(B. Ullrich)

Der geschwungene Flusslauf der Lahn prägt das Landschaftsbild trotz Ausbaus für die Schifffahrt in hohem Maße. Der Lahn fließen mehrere, meist naturnahe Bäche in tief eingeschnittenen, steilen, bewaldeten Kerbtälern zu, in denen sich teilweise mehrere Mühlen aneinander reihen.

Die Wälder des Landschaftsraums zeichnen die Talzüge nach. Es dominiert Laubwald. Niederwälder sind häufig und meist mit Trockenwäldern und Gesteinshaldenwäldern auf flachgründigen, steinigen Standorten verzahnt. Die Hochflächen sind überwiegend ackerbaulich genutzt, die landwirtschaftlichen Flächen in der Sohle des Lahntals überwiegend als Grünland. Bänder aus Extensivwiesen begleiten die Seitenbäche. Grünland bildet zudem oft den Übergang zu Waldrändern auf den Hochflurterrassen. Vereinzelt prägt Streuobst die Landschaft mit (z.B. bei Balduinstein).

Im engen Talboden an der Lahn haben sich im Schutze der gleichnamigen Burgen die kleineren Ortschaften Laurenburg und Balduinstein, außerdem das Dorf Geilnau entwickelt. Die übrigen, ebenfalls kleinen und überwiegend dörflich geprägten Siedlungen befinden sich auf den Hochflurterrassen. Hoch über dem Lahntal thront Schloss Schaumburg.

Bekannt sind die Mineralquellen von Fachingen und Geilnau.