304.92 Zentrale Katzenelnbogener Hochfläche | Landschaftsräume in RLP

30 Großlandschaft Taunus

304.92 Zentrale Katzenelnbogener Hochfläche

offenlandbetonte-Mosaiklandschaft

304.91 304.93

Landschaft bei Berghausen
(B. Ullrich)

Die zentrale Katzenelnbogener Hochfläche liegt auf ca. 300 bis 400 m ü.NN. Es handelt sich um eine durch Muldentäler wellige Hochfläche, die nur im Norden durch das Kerbtalsystem des Rupbachs mit Tiefen von bis zu 150 m zerschnitten ist.

Burg Katzenelnbogen
(B. Ullrich)

Der Höhenrücken von Sandkopf, Ergenstein und Tannenkopf, der die Grenze zur Schiesheimer Aartalweitung (304.93) bildet und die Wasserscheide zwischen Rupbach und Dörsbach auf der einen Seite und der Aar auf der anderen Seite markiert, ist großflächig bewaldet. Wälder prägen auch die Höhenrücken im Grenzgebiet zu Hessen und beispielweise die Kuppe des Wolfskopfs. Auch die Hänge der eingeschnittenen Talzüge sind bewaldet und vereinzelt als Niederwald genutzt. Kleinflächig sind Trocken- und Gesteinshaldenwälder an den Talhängen ausgebildet. In den Wäldern der Katzenelnbogener Hochfläche herrscht Laubholz vor.

Die waldfreien Bereiche werden überwiegend als Ackerland genutzt. Grünland konzentriert sich flächenhaft in Bachursprungsmulden sowie linear entlang der Bäche. Südlich von Oberfischbach finden sich beispielsweise größere Komplexe von Feucht- und Nasswiesen. Im Umfeld von Attenhausen und Wasenbach sind noch größere Magerwiesenbestände erhalten.

Die Bäche sind in den Einschnittstälern weitgehend naturnah geblieben, in den landwirtschaftlich geprägten Gebieten aber durch den Menschen reguliert worden.

Die Gegend ist schon traditionell durch Gesteinsabbau geprägt (bei Wasenbach: Basalt, Diabas, im Osten: Kaolin, Kalk, Porphyr). In einigen ehemaligen Abbauflächen haben sich interessante Strukturen wie Gewässer, Trockenrasen und kleinflächig auch Heiden entwickelt. Unter Tage wurde Schiefer und Erz (Eisenstein) abgebaut. Zahlreiche alte Schieferstollen, besonders im unteren Rupbachtal, zeugen von dieser Epoche.

Katzenelnbogen ist eine ehemalige kleine Residenzstadt im Dörsbachtal. Die übrigen Orte sind überwiegend bäuerlich geprägte Dörfer in Tallagen oder Talursprungsmulden. Neben dem Schloss Katzenelnbogen weisen das Schloss Schaumburg bei Balduinstein und die Klosterruine Bärbach unterhalb des Tannenkopfes auf eine geschichtsträchtige Landschaft hin.