243.10 Innere Hunsrückhochfläche | Landschaftsräume in RLP

24 Großlandschaft Hunsrück

243.10 Innere Hunsrückhochfläche

offenlandbetonte-Mosaiklandschaft

243.0 243.11

Blick über Hochfläche bei Gödenroth
(S. Thees)

Die wellige Hunsrückhochfläche ist durch zahlreiche Quellmulden und meist breite Muldentäler gegliedert. Lediglich die zur Mosel entwässernden Bäche fließen in engeren und steileren Tälern. Die Innere Hunsrückhochfläche schließt den Scheitel des Rheinischen Schiefergebirges zwischen Mosel, Nahe und Rhein ein, wobei die Wasserscheide zwischen Mosel und Nahe ungefähr dem Verlauf der Hunsrückhöhenstraße und der Hunsrückbahn folgt. An der Ostgrenze fällt die Hochfläche zum Rheinhunsrück ab.

Wald und Offenlandareale sind zu etwa gleichen Teilen vertreten, wobei sich das Verhältnis durch Aufforstung von Heideflächen, v.a. im Südteil des Landschaftsraums, zu Gunsten des Waldanteils verschoben hat.

Wiesental bei Mühlfeld
(S. Thees)

Offenland ist in Form von Rodungsinseln an die Lage der Siedlungsflächen in den größeren Bachursprungsmulden und{pic_01_re} Bachtälern geknüpft. Dabei nimmt Ackerland rund zwei Drittel der landwirtschaftlichen Flächen ein, während sich Grünland in den feuchten Quellmulden und bandartig entlang der Bachtäler sowie in Form von Grünlandgürteln („Bitzen“) um die Siedlungsflächen, z.T. mit Streuobst, erstreckt.

Größere Komplexe extensiv genutzter Wiesen sind im Bereich des Volkenbachs östlich Kisselbach erhalten. Heideflächen sind zwar relativ häufig, jedoch durch Aufforstung von Teilarealen zumeist nur noch kleinflächig und isoliert erhalten.

Die Waldflächen umschließen die Rodungsinseln und Offenlandbänder entlang der größeren Täler und sind überwiegend durch Nadelforste (oft Fichtenreinkulturen) geprägt, die naturnahe Laubwälder mit Ausnahme weniger Restbestände ersetzen. Niederwälder sind kleinflächig an den steilen Kerbtalhängen des Baybachtals im Westen des Landschaftsraums erhalten.

Die Siedlungsflächen sind gleichmäßig über die innere Hunsrückhochfläche verteilt und im Bereich der Rodungsinseln und entlang der offenen Täler angesiedelt. Die charakteristische bäuerliche Prägung der kleinen Straßen- und Haufendörfer ist in den meisten Orten noch erlebbar. Lediglich Emmelshausen ist stark gewachsen, u.a. durch Ansiedlung von Industrie und Gewerbe.

Den zentralen Ort bildet die Kleinstadt Kastellaun mit historischem Ortskern und Burganlage, wobei auch hier eine starke Ausdehnung der Siedlungsflächen durch Industrie- und Gewerbeflächen und einer Kasernenanlage den typischen Charakter der Kleinstadt überprägen.