22/23 Großlandschaft Nördliches Oberrheintiefland
237.0 Mainz-Gaulsheimer Rheinaue
Inselrhein auf Höhe der Königsklinger Aue
(B. Ullrich)
Rückgestaut vor der Verengung und dem scharfen Knick im Durchbruch des Binger Lochs erreicht hier der Rhein mit bis zu 1 km seine größte Breite im Oberrheinischen Tiefland. Der Rhein fächert in diesem Abschnitt mehrfach in parallele Arme mit zwischenliegenden Inseln auf.
Die Inseln werden randlich von Auwald gesäumt, während ihr Inneres als Grünland genutzt oder mit Obst angebaut wird. Eine Besonderheit der Rheininseln sind die Schlösser auf der Königsklinger Aue (Rheinland-Pfalz) und Mariannenaue (Hessen).
Sandlache
(B. Ullrich)
In der Aue auf rheinland-pfälzischer Seite hat sich durch natürliche Anlandungen ein etwas erhöhter Streifen entlang des Rheins herausgebildet. Hier haben sich auch die Fischer- und Fährsiedlungen Heidenfahrt und Frei-Weinheim entwickelt, während ansonsten nur wenige Höfe in der Aue angesiedelt sind.
Landseits folgt ein tiefer gelegenes Ried, das sich als Grünlandband mit Feucht- und Nasswiesen, Röhrichten und Auwaldresten rheinparallel entlang zieht. Besonders markant ist dies im Naturschutzgebiet an der Sandlach und in der Harter Au bei Ingelheim.
Der höher gelegene Bereich am Rhein und die südlichen Übergangsbereiche zum Mainz-Ingelheimer Sand werden für Ackerbau und Obstbau genutzt. Bereichsweise wird die Nutzung von einem kleinräumigen Mosaik aus Gemüsebau, Freizeitgärten und Streuobstwiesen geprägt, wie im Umfeld von Budenheim.
Der Ostteil wird von der Stadt Mainz eingenommen, deren Stadtkern etwas erhöht im Landschaftsraum auf einem Gleithang am Anstieg zur Bretzenheimer Höhe liegt. Die Stadt hat sich ebenso wie Budenheim undIngelheim-Nord auch stark in die Rheinauen ausgedehnt. Dennoch sind große Teile der Rheinaue zwischen Ingelheim und Budenheim sowie bei Mainz-Mombach als Naturschutzgebiet erhalten geblieben.
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