193.44 Kaiserstrassensenke | Landschaftsräume in RLP

19 Großlandschaft Saar-Nahe-Bergland

193.44 Kaiserstrassensenke

Agrarlandschaften

193.43 193.500

Landschaft bei Börrstadt
(B. Ullrich)

Der Landschaftsraum hat sich als langgestreckte, südwest-nordost-gerichtete Senke durch Abtragung der weniger widerstandsfähigen tonigen Sandsteine der Kreuznacher Schichten (Oberrotliegendes) zwischen dem Haardtgebirge (Stumpfwald 170.02) und dem Donnersbergmassiv herausgebildet. Zwischen Alsenz und Pfrimm befindet sich bei Börrstadt auf 274 m ü.NN eine flache Wasserscheide. Das Relief der Senke wird nur von kleineren, oft asymetrischen Tälchen gegliedert.

Die fruchtbaren tiefgründigen Böden werden überwiegend ackerbaulich genutzt. Im zentralen Bereich des Landschaftsraums beschränkt sich Grünland daher auf feuchte Senken. Hier reichen zum Teil Felder bis an die Gewässer heran. Als Leitstruktur des Ostteils wirkt die Pfrimm, die in wesentlichen Abschnitten naturnah ausgebildet ist.

Dem gegenüber nimmt der Anteil an Wiesen und Weiden nach Westen und in den Randzonen des Landschaftsraums zu. Besonders großflächige Gründlandgebiete prägen den Südwesten der Senke im Raum Potzbach-Wartenberg. Hier werden die Bäche des öfteren von Feuchtwiesenbändern gesäumt. Im Umfeld des Bahnhofs Langmeil haben sich großflächig Röhrichte entwickelt.

Das Landschaftsbild in der Senke wird wesentlich von der eindrucksvollen Kulisse des Donnersbergs im Norden sowie dem Rand des Pfälzer Waldes im Süden geprägt. Zudem sind die Waldrandzonen anders als die sonst typischen großräumigen landwirtschaftlichen Flächen zumindest in wesentlichen Teilbereichen durch kleinteiligen Nutzungswechsel, Streubostbestände und Terrassierungen mit Böschungsrainen vielfältig gegliedert.

Bei Lohnsfeld ragt die Bastion des Heuberges zwischen den Tälern von Alsenz und Lohnsbach nach Norden vor und erzeugt im Zusammenwirken mit den Gegenhöhen östlich der Alsenz durch stark bewegtes Relief und vielseitig verspringende Waldaußenlinien ein spannungsreiches Bild. Der Heuberg ist eine der wenigen zerstreut im Übergangsbereich zu den angrenzenden Waldgebieten gelegenen bewaldeten Kuppen mit Höhen bis zu 370 m ü.NN.

Die Senke verdankt ihren Namen der Kaiserstraße, die von Mainz nach Kaiserslautern und weiter nach Westen führte. Ihr Verlauf wird von der B 40 nachgezeichnet. Hier konzentrieren sich auch Bahnlinien und neuerdings passiert die A 63 die Senke.

Die günstigen Voraussetzungen für die Landwirtschaft in Verbindung mit der verkehrsgünstigen Lage führten zu einer relativ dichten Besiedlung. Die meisten Ortschaften haben ihren Dorfcharakter trotz Erweiterungen beibehalten. Im Raum Winnweiler ist allerdings ein stärkeres Siedlungswachstum und die Ansiedlung von Industrie und Gewerbe gegeben.