171.1 Dahner Felsenland | Landschaftsräume in RLP

17 Großlandschaft Haardtgebirge

171.1 Dahner Felsenland

Felsenlandschaft

Waldreiche Mosaiklandschaft

171.0 171.2

Blick von Ruine Drachenfels bei Busenberg
(B. Ullrich)

Eingebettet in die ausgedehnten Waldgebiete des Pfälzer Waldes präsentiert sich das Dahner Felsenland als äußerst abwechslungsreicher und vielgestaltiger Landschaftsraum. Kennzeichnend ist das Mosaik von bewaldeten Kegelbergen und kurzen Bergrücken zwischen mehr oder weniger breiten, offenen, vielgestaltigen Wiesentälern bzw. beckenartigen Ausräumungen. Die Talauen und unteren Flachhänge liegen zumeist im Unteren Buntsandstein, in den Ausräumungsbecken auch im Oberrotliegenden.

Erlenbachtal mit Blick auf den Berwartstein
(B. Ullrich)

Darüber erhebt sich die durch Verwitterung stark aufgelöste Felszone der Trifelsstufe, deren Reste in massigen Bastionen, markanten Klippen und schmalen Felsgraten sowie aufragenden Felstürmen und Felskanzeln bestehen. An den Felsen lassen sich vielfältige Verwitterungsformen beobachten (z.B. Netz- oder Bienenwabenverwitterung). Die Felsen werden durch eine Vielzahl von Burgen gekrönt. Zu den markantesten zählen die Dahner Burgen auf dem Schlossberg und Burg Berwartstein.

Das Dahner Felsenland ist zu mehr als zwei Dritteln bewaldet. Kiefernwälder sind am Waldaufbau stark beteiligt und häufig durch Unterwuchs von Besenheide{pic_02_re} oder Heidelbeere geprägt. Buchenwälder prägen oft die Schatthänge und Hänge mit Geröllhalden.

Die Besiedlung des Dahner Felsenlandes erfolgte in den Tälern, wo die Voraussetzungen für Landwirtschaft auf besseren Böden gegeben war. Um die Dörfer enstanden größere Rodungsinseln, die mehrfach durch Waldstreifen gegliedert sind. Im Umfeld dieser Rodungsinseln sind die Wälder von weiteren kleineren, als Acker- oder Grünland genutzten Schlägen durchsetzt, so dass sich Wald- und Offenland hier stark durchdringen.

Die Rodungsinseln sind über das durchgängige Netz von Wiesentälern miteinander verbunden. Die Wiesentäler sind durch große zusammenhängende Feuchtwiesen, oft in Verzahnung mit Röhrichten und Seggenrieden, geprägt. Das Gewässernetz ist weit verzeigt und vielfach in ein ausgeprägtes System von Wehren und Gräben zur Bewässerung einbezogen. Die ehemaligen Bewässerungswiesen mit ihrem typischen welligen Relief sind in fast allen breiteren Tälern nachzuempfinden.

Die Talhänge und Rodungsinseln weisen eine außerordentlich vielfältige, kleinparzellierte Kulturlandschaft mit extensiv genutzten Wiesen und Magerrasen, Streuobstbeständen und einer hohen Dichte von Böschungen und Heckenzügen auf, die durch die enge Verzahnung mit Waldbeständen noch gesteigert wird. Ackernutzung ist meist auf flache Kuppen im Bereich des Oberrotliegenden beschränkt.

Im Süden des Landschaftsraumes, z.B. bei Nothweiler und Niederschlettenbach, wurde früher Eisenerz abgebaut.