324.80 Asbacher Hochfläche | Landschaftsräume in RLP

32 Großlandschaft Westerwald

324.80 Asbacher Hochfläche

offenlandbetonte-Mosaiklandschaft

324.7 324.81

Mosaiklandschaft bei Krummscheid
(B. Ullrich)

Die Asbacher Hochfläche umfasst auch Randbereiche in Nordrhein-Westfalen, liegt aber größtenteils in Rheinland-Pfalz. Sie stellt zusammen mit der östlich anschließenden Altenkirchener Hochfläche das unterste, nordwestlich vorgelagerte Stockwerk des Westerwaldes dar. Es handelt sich insgesamt um eine Hochmulde, die sich durch ihre rheinseits höhere Umrandung sowie durch deutliche Anstiege zu den östlich und südlich angrenzenden Landschaftsräumen abhebt.

Die Hochfläche liegt etwa auf 280 m ü.NN. Sie wird im Süden von dem breiten Kastental der Wied begrenzt, das zwischen Neustadt (Wied) und Oberlahr bis zu 100 m eingetieft ist. Ein engmaschiges System von Seitentälern der Wied zerschneidet die Hochfläche und führt zu einem lebhaften Wechsel von Riedeln und Kasten- oder Muldentälern.

Im Landschaftsraum verläuft die Wasserscheide zwischen Wied und Sieg, im Westen etwa entlang der Landesgrenze, im Osten auf einer Linie Stockhausen-Buchholz-Kircheib. Größter Zufluss der Sieg ist der Hanfbach. Die größten Zuflüsse der Wied sind der Pfaffenbach bzw. Wahler Bach und der Mehrbach. Die Bäche sind im Südteil überwiegend naturnah.

Im Landschaftsraum befinden sich zahlreiche Abbauflächen von Basalt und Quarzit. In den Basaltbrüchen von Bennau und Rindhausen haben sich Gewässer, aber auch Trockenstandorte mit entsprechender Vegetation entwickelt.

Wied bei Peterslahr
(B. Ullrich)

Die Hochmulde präsentiert sich als offene Landschaft. Grünland ist in den Bachniederungen und Bachursprungsmulden verbreitet. Eine Besonderheit sind die großflächigen Feuchtwiesen im breiten Talboden der Wied. Das Offenland außerhalb der Bachniederungen ist aufgelöst in ein kleinteiliges Mosaik aus Acker- und Grünlandparzellen, wobei auch hier Grünland überwiegt. Bei Oberplag und anderen Ortschaften mit Schwerpunkt im Westen der Hochmulde prägen größere Streuobstbestände das dörfliche Erscheinungsbild.

Auf den Hochflächen bereichern kleinere Wälder die Landschaft. Wälder prägen auch die steilen Talhänge. Hier und auf den Kuppen finden sich örtlich naturnahe Laubwälder und Niederwälder. Im Zuge der Aufforstung ehemaliger Heiden und Rodungen auf Hügelkuppen hat der Nadelholzanteil im Landschaftsraum zugenommen und liegt heute bei ca. 40%.

Die Besiedlung des Landschaftsraumes erfolgte entlang des breiten Talbodens der Wied, an den Talhängen der Seitentäler und auf der Hochfläche mit einer Vielzahl von Haufendörfern. Die meisten Ortschaften haben ihren bäuerlich geprägten Charakter im Kern gewahrt. Asbach und Windhagen haben sich zu Gewerbestandorten entwickelt.

Historisch bedeutsam sind das Kloster Ehrenstein und Schloss Altenwied bei Neustadt (Wied).