28 Großlandschaft Westeifel
281.3 Oberes Kylltal
Kylltalhänge nördlich Stadtkyll
(T. Weber)
Die Kyll bildet im Oberlauf ein bis zu 500 m breites Tal. Die Talsohle liegt mit 450 bis 490 m ü.NN rund 80 –100 m tiefer als die Taloberkante. Die steilen Talhänge sind durch zahlreiche, tief eingekerbte Nebenbäche der Kyll zerschnitten. Teile des Oberen Kylltals gehören zu Nordrhein-Westfalen.
Wald und Offenland liegen in vergleichbaren Anteilen vor, wobei auf den Quarzitrücken Waldnutzung dominiert und im Kylltal Wald und Offenland wechseln. In der Umgebung von Jünkerath herrschen Laubwälder vor, während im übrigen Teil naturferne Nadelforsten den größten Anteil stellen. Offenland ist überwiegend ackerbaulich oder als Wirtschaftsgrünland intensiv genutzt. Feuchtwiesen in der Aue sind bis auf die Umgebung von Stadtkyll selten. Magerwiesen und Halbtrockenrasen an den Kyllhängen sind dagegen relativ äufig, durch Nutzungsaufgabe und Verbuschung aber oft in ihrem Fortbestand gefährdet. Ackerterrassen als nutzungsgeschichtliche Strukturen sind v.a. in den Kalkgebieten an den Unterhängen des Kylltals verbreitet.
Stausee bei Glaadt
(T. Weber)
Die Kyll weist in wesentlichen Abschnitten noch einen stark mäandrierenden Lauf auf und wird teilweise von Schwarzerlen- Galeriewald gesäumt. Sie wird bei Kronenburg (in Nordrhein- Westfalen), Glaadt und Stadtkyll zu Seen angestaut.
Die Siedlungsstruktur geht auf befestigte oder um Burgen entstandene kleine Ortschaften wie Stadtkyll und auf Bauern- und Arbeiteransiedlungen um ehemalige Eisenhütten (Jünkerath, Glaadt) zurück. Vereinzelte Klöster, Mühlen und Kalköfen sind ebenfalls Zeugen der historischen Siedlungsentwicklung.