28 Großlandschaft Westeifel
280.30 Urb-Viander Ourtal
Ourtal nördlich Auel
(T. Weber)
Das Ourtal liegt im Grenzgebiet zwischen Rheinland-Pfalz im Osten und Luxemburg bzw. Belgien im Westen. Meist ist die Our die Grenze. In Abschnitten verlässt sie jedoch auch das deutsche Staatsgebiet.
Our bei Elcherath
(T. Weber)
Die Our bildet in diesem Abschnitt ein Gebirgstal, in dem die Gewässerdynamik ausgeprägte Talmäander geschaffen hat und die Talhänge durch zahlreiche, tief eingekerbte Nebentäler mit Quellbächen gegliedert sind. Die Talsohle, die bis zu 200 m tiefer als die obere Talkante liegt, ist charakterisiert durch einen häufigen Wechsel von breiter Talsohle mit flacheren Hängen und Engtalabschnitten mit sehr steilen, teils felsigen Talflanken. Bei Vianden ist die Our zur Elektrizitätserzeugung zu einem mehrere Kilometer langen See angestaut.
In der Nutzungsverteilung überwiegt Wald, der die steilen Talhänge einnimmt. Den größten Anteil bilden Laubwälder (vereinzelt als Niederwald), die untergeordnet durch Nadel- und Mischwald ersetzt wurden. Besonders im Bereich flachgründiger und felsreicher Steilhänge sind Trockenwälder und einzelne Gesteinshaldenwälder als typische Vegetation dieser Sonderstandorte vertreten.
Die weniger steilen Talhänge und die Talsohle sind waldfrei und werden landwirtschaftlich genutzt. Als Relikte historischer Nutzungsformen sind Feuchtwiesen und Extensivwiesen in der Bachaue sowie Magergrünland, Heiden und entsprechende Halboffenlandkomplexe an den Talhängen noch vereinzelt vertreten. Sie wurden durch Flächenintensivierung oder Nutzungsaufgabe in den letzten Jahrzehnten stark zurückgedrängt.
Das Ourtal ist nur schwach besiedelt. Bebauung beschränkt sich weitgehend auf Mühlen und kleine Ansiedlungen aus wenigen Häusern. Dasburg ist das einzige etwas größere Dorf des Landschaftsraums, das sich in die Hanglagen entwickelte. Prägende historische Bauwerke sind die Ruine Dasburg und die Burg Falkenstein.